
Für Vanessa Wischer beginnt der Tag sehr früh. Um 4 Uhr übernimmt die Weinprinzessin aus Nordheim die Frühschicht bei der Cafépulsredaktion des Fernsehenders Puls 4 in Wien. Sie arbeitet gerne zu dieser Zeit, weil sie anschließend um 8 Uhr ihre Seminare an der FH besuchen kann. Ihr Studienfach dort ist Medienmanagement. Dass sie in Wien studiert, im journalistischen Bereich arbeitet und zugleich in Nordheim das Amt der Weinprinzessin inne hat, erfordert eine gute Zeiteinteilung. "Ich richte meine Termine in der Heimat nach meinen Prinzessinenpflichten. Alles andere steht hinten an."
Einmal im Monat in Nordheim
Einmal im Monat kann sie in der Regel während des Semesters nach Hause kommen. Wenn es schnell gehen muss, fliegt die 20-Jährige auch mal zurück in die Heimat. Trotz anfänglicher Bedenken hat sich Vanessa Wischer dazu entschieden, in Wien zu studieren. "Für mich ist das eine einmalige Chance und eine wahnsinnige Erfahrung. So etwas kann man nur in der Zeit nach dem Abitur angehen." Es hat sie vor allem gereizt, sich damit selbst herauszufordern. Im Sommer während der Semesterferien verbringt sie die Weinfestzeit in der Heimat.
Auch mal zur Ruhe kommen
Das alles ist zwar anstrengend für das halbe Jahr, in dem sie beim Fernsehsender arbeitet, doch Vanessa nimmt sich immer wieder Zeit für sich selbst. "Um in der schnelllebigen Welt zur Ruhe zu kommen, höre ich gerne Podcasts, lese oder gehe mal eine Runde joggen." Neben der Leidenschaft für Wein, reist sie gerne, um neue Orte zu entdecken. "Das kommt in letzter Zeit etwas zu kurz, doch auch in Österreich habe ich mich auf etwas ganz Neues eingelassen."
Ins kalte Wasser gesprungen
Wie helfen ihr die Erfahrungen im Amt? "Als Weinprinzessin haben wir zwar einen Crashkurs bekommen, trotzdem wird man zu Beginn ins kalte Wasser geworfen." Das Gleiche erlebt sie im Journalismus. Jeden Tag die Frühstückssendung mit spannenden Themen zu füllen, ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Doch daran wächst sie und gewinnt an Selbstbewusstsein. Das sei auch das Wichtigste, wenn Weinkenner Fragen an sie stellen, um ihr Wissen zu testen, erzählte Vanessa Wischer.

Ihr theoretisches Wissen aus der FH über Präsentation und Organisation kann sie im Amt als Weinprinzessin praktisch anwenden. "Schließlich muss ich mich als Weinprinzessin gut verkaufen können." Das geht am besten, wenn sie aus der Masse heraussticht. Sie selbst versucht, die Menschen mit ihrer Frische und Leidenschaft zum Wein zu beeindrucken. "Ich bin kein Fan von Trinksprüchen, die schon jeder kennt." Deswegen verzichtet sie überwiegend darauf.
Auf lange Sicht möchte sie wieder zurück in die Heimat
Und wie geht's weiter? "Ich lasse die Dinge gerne auf mich zukommen." Je nachdem, wie Studium und Arbeit verlaufen, kann sie sich vorstellen, später in der Medienbranche anzufangen. Sie will aber zumindest wieder nach Bayern zurückkommen, weil sie heimatverbunden ist. "Was ich an der Heimat habe, merke ich vor allem jetzt, wenn ich länger nicht dort bin, auch wenn Wien eine sehr schöne Stadt ist." Offen lässt sich die Weinprinzessin noch, ob sie einmal in das Familien-Unternehmen in Nordheim einsteigen wird.
