Eine gebürtige Ostfriesin kümmert sich seit einem halben Jahr um die wirtschaftlichen Geschicke des Schwanbergs. Ute Hellwig führt die Geschäfte des des Geistlichen Zentrums Schwanberg. Umgeben von Wald und Weinbergen hat sie ihr Büro neben dem Schloss bezogen. Und dort, im Haus St. Michael und im Jugendhof finden Gäste Erholung und neue Impulse für ihr Leben. Gemeinsam bieten die Schwestern der Communität Casteller Ring (CCR) sowie die Mitarbeiter des Geistlichen Zentrums Schwanberg ein vielseitiges Kursprogramm an. Doch Ute Hellwigs Aufgabengebiet reicht weiter.
Ute Hellwig: Die Zukunft hat ihren Ausgangspunkt in der Gegenwart. Das hieß und heißt für mich zunächst Bestandsanalyse: Wo steht das Geistliche Zentrum? Die Situation, die ich hier vorgefunden habe, ist vergleichbar mit der anderer Tagungshäuser. Es geht darum, das Haus optimal zu belegen und auszulasten, es geht darum, die notwendigen Modernisierungen und Baumaßnahmen vorzunehmen, und es geht darum, im Zusammendenken all dieser Aspekte das Haus entsprechend zu vermarkten.
Hellwig: Man muss sich genau anschauen, was bisher gemacht wurde – natürlich im Hinblick auf die Belegung, aber vor allem und ganz besonders auch inhaltlich. Welche Tagungen und Seminare sind angeboten worden, welche laufen gut, was wird nachgefragt, was ist ausbaufähig und wo gibt es Dinge, die wir zusätzlich anbieten können und die zum Profil des Schwanbergs passen beziehungsweise das Profil schärfen? Das alles gilt es zu klären und entsprechend zu agieren.
Hellwig: Die Herausforderung in den nächsten Jahren wird sicher sein, die Zusammenarbeit von Communität und Geistlichem Zentrum auf neue Füße zu stellen und damit auch noch einmal genau zu schauen: Wer sind wir und wo wollen wir eigentlich hin? Das halte ich für essenziell, damit der Schwanberg viel stärker noch ein eigenes Profil gewinnt und damit er auch als besonderes Haus in der Bayerischen Landeskirche präsent bleibt.
Hellwig: Ja, denn es ist sinnvoll, Stärken zu bündeln. Die Menschen, die zu uns kommen, suchen neue Impulse fürs Leben. Die Angebotspalette auf dem Schwanberg ist schon sehr groß, wir können sie aber sicher noch optimieren.
Hellwig: Der Umbau der Gästezimmer im Schloss ist abgeschlossen. Wir werden uns jetzt verstärkt mit der Renovierung und dem Ausbau der Tagungsräume befassen. Außerdem soll die Bayernstube erweitert und mit bodentiefen Fenstern versehen werden. So wird zum Schlosshof hin ein heller Raum mit viel Flair entstehen. Ansonsten ist so ein Areal ja fortwährend in einem Entwicklungsprozess.
Hellwig: Die einzelnen Aspekte des Schwanbergs nach Wichtigkeit zu bewerten, ist schwer. Es geht meines Erachtens darum, vor dem Hintergrund der Vielseitigkeit des Schwanbergs alles im Blick zu behalten. Eine Hauptaufgabe: Die Kommunikation auf dem Berg zwischen den unterschiedlichen Bereichen zu stärken.
Hellwig: Sie gehören auf jeden Fall dazu. Im Prinzip habe ich Politik studiert, weil mich die komplexen Zusammenhänge im Umgang miteinander interessieren. Es geht ja immer darum: Wie funktioniert das Leben in einer Gemeinschaft? Egal, ob im Großen oder im Kleinen.
Hellwig: Das ist das Ergebnis eines Familienrates. Da mein Mann aus Oberschwaben stammt, hatten wir miteinander einen Wechsel in Richtung Süddeutschland verabredet. Da Oberschwaben aber zu weit von Berlin und den Kindern entfernt ist, hatten wir uns etwas „irgendwo zwischen Würzburg und Nürnberg“ vorgestellt. So gesehen ist Franken ein Volltreffer. Ich freue mich nach wie vor jedes Mal und jeden Morgen, wenn ich auf den Berg fahre, dass ich in dieser wunderschönen Region lebe und arbeite.