Sommerliche Randnotizen (Teil 7): Dass sich ansonsten vernunftbegabte Menschen mit ihrem Smartphone in den unappetitlichsten Situationen selbst fotografieren und das Ergebnis dann als Selfie ungeniert ins Internet stellen – wir haben uns schweren Herzens daran gewöhnen müssen.
Diesen Sommer nun weitete sich die Selbstporträt-Seuche sogar noch einmal aus. Plötzlich begannen alle, ihre Füße zu fotografieren. Der Trend geht wahrscheinlich auf Karl Kabauke aus Wanne-Eickel zurück. Der Mann machte Urlaub an der Ostsee und langweilte sich furchtbar in seinem Strandkorb. Zumal seine Gattin, Karin Kabauke, gerade kein Wort mehr mit ihm sprach – aber das ist eine andere Geschichte.
Jedenfalls war es so, dass nach stundenlangem Starren auf den Sandstrand Karl Kabauke einnickte und dabei aus Versehen auf den Auslöser der Smartphone-Kamera kam, die daraufhin 4579 Bilder von Karl Kabaukes Füßen schoss.
Wie gesagt: Die Geschichte ist nicht so ganz verbürgt. Fest steht aber, dass die ganze Welt anfing, Füße zu knipsen. Unter Missachtung jeglicher Ästhetik gingen im Internet Abermillionen Füße auf Wanderschaft. Die Welt bestand nur noch aus Platt-, Senk-, Spreiz-, Hohl-, Klump-, Spitz-, Knick- und Sichelfüßen.
Der Trend bekam natürlich umgehend einen Namen und hieß ab sofort Shoefie. Kurz darauf kam sogar eine Fuß-App auf den Markt und dann . . .
. . . dann wachte ich schweißgebadet auf. Zum Glück nur ein böser Traum. Keine Shoefies, keine Fuß-App. Gerade noch mal davongekommen. Zum Glück waren die Menschen diesen Sommer damit beschäftigt, sich Eiswasser über den Kopf zu kippen.
Fortsetzung Folgt