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KITZINGEN
Unsere WM-Kolumne: Hacken und Schieben
Unsere WM-Kolumne: Letzte Stunden als Weltmeister       -  So, das war's nun fast schon wieder mit der WM in Russland. Im Halbfinale ist es für die Belgier und Brexit-Engländer ganz blöd gelaufen. Mehr als die Goldene Ananas ist nicht drin, wobei die Belgier ja immerhin noch die Chance auf das schönste Trikot haben. Wie das Endspiel läuft, steht im Grunde auch schon fest: Frankreich hat zwar eine formidable Offensive, am Ende aber werden eine Standardsituation und ein Innenverteidiger Duell wie gehabt für die Franzosen entscheiden.  Unsere Nachbarn werden auch deshalb Weltmeister, weil sich alles viel eleganter und weicher anhört. Mbappé. Olala. Griezmann. Mon Dieu. Pogba. Giroud. La Ola. Fromage. Chapeau. Baguette. Contenance. Lauter Wohlfühlworte. Dazu ein Trainer, der sich wie ein neues In-Getränk anhört: Deschamps. Mbappé macht für Pogba eine Pulle Deschamps auf – das klingt weltmeisterlich. Dagegen die harten und unrunden Laute der Kroaten: Modric. Mandzukic. Rakitic. Rebic. Kramaric. Nicht so wirklich elegant. Was aber noch nicht reicht: Statt Trikots tragen die Spieler Schachbrettmuster – das kann eigentlich nicht gut gehen. Andererseits: Der schönste Jubel kam definitiv von Kroatien. Wie Torschützen Mario Mandzukic auf den Fotograf Yuri Cortez fiel. Der hat in der Jubelberg weiter fotografierte – Bilder für die Ewigkeit. Egal wie es ausgeht – auf alle Fälle sollten Sie die Zeit bis zum Endspiel genießen. Bis dahin nämlich sind wir ja schließlich noch Weltmeister. Darauf sollten wir schnell noch einen Deschamps trinken – und einen Mbappé hinterher.  Aber nicht übertreiben. Sonst kann es dann sein, dass Sie am nächsten Tag als entthronter Weltmeister mit einem echten Kramaric-Kater aufwachen. „WM ganz entspannt“ hat hiermit den Schlusspfiff erreicht. Schöne Endspiel allerseits!
| So, das war's nun fast schon wieder mit der WM in Russland. Im Halbfinale ist es für die Belgier und Brexit-Engländer ganz blöd gelaufen.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:45 Uhr

Zwei WM-freie Tage am Mittwoch und Donnerstag.

Sehr irritierend!

Was macht man da?

Vielleicht mal vor die Tür schauen. Sieht nach Sommer aus. Scheint auch schon lange nicht mehr geregnet zu haben in Kitzingen. Erstaunlicherweise ist das Leben da draußen trotz WM und auch trotz des Ausscheidens unserer Weltmeister scheinbar weiter gegangen.

Vorräte auffüllen

Bleibt also Zeit, die Vorräte aufzufüllen. Auch das eine oder andere Gespräch mit der Partnerin ist möglich – obwohl man sich ja erst keine drei Wochen zuvor bis nach der WM mehr oder weniger verabschiedet hatte.

Vielleicht der richtige Moment, um ein wenig Bilanz zu ziehen. Arnd Zeigler, der wunderbare Erfinder und Macher von „Zeiglers wunderbarer Welt des Fußballs“, hat das mit dem Bilanzieren schon getan. Auf seiner Facebook-Seite kommt er zu der Erkenntnis: „Wie viele der 32 Teams dieser WM wollten wirklich Fußball spielen? Ich komme auf sechs oder sieben. Die restlichen Mannschaften haben weitestgehend versucht, die Spiele irgendwie runterzuspielen, ohne zu Schaden zu kommen.“

Spanien spielt immer noch

Das Blöde ist: Wahrscheinlich wird es auf längere Sicht nicht besser. Weil ja das Teilnehmerfeld noch einmal vergrößert werden soll. Wobei sich ja Masse bei einer WM ausschließen sollte. So aber dürfte der Fußball noch langweiliger und ideenloser werden. Noch mehr Gehacke. Noch mehr Quergeschiebe. Spanien soll übrigens, so zumindest das jüngste Gerücht, immer noch damit beschäftigt sein, den Ball im Mittelfeld hin und her zu passen.

„WM ganz entspannt“ erscheint in loser Folge während der WM.

 
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