
Anne Gümpelein hat es als mittelfränkische Kandidatin nicht geschafft, Fränkische Weinkönigin zu werden. Doch ihre Weinregion, den Oberen Ehegrund, den kennt man jetzt im Frankenland.
Die Nachfolgerin von Eva Brockmann, die derzeit als Deutsche Weinkönigin amtiert, wurde Lisa Lehritter aus Frickenhausen. Der Titel wäre für sie das i-Tüpfelchen gewesen, räumt Anne Gümpelein ein. "Ich hätte mich wahnsinnig gefreut, wenn die Krone in den Oberen Ehegrund nach Mittelfranken gegangen wäre, nicht zuletzt auch für unsere Region der Mittelfränkischen Bocksbeutelstraße", sagte sie jüngst bei ihrer Abkrönung als Weinprinzessin.
Rückhalt vor, während und nach der Wahl zur fränkischen Weinkönigin
Auch wenn sie ohne die fränkische Krone zurückgekehrt ist, haben nach ihrer Ansicht der Weinbauverein, aber auch sie selbst, einen positiven Schub erlebt. Und sie ist unglaublich dankbar für den Rückhalt, den sie vor, während und nach der Wahl erlebt hat. Für den Tag der Wahl habe der größte verfügbare Bus, einer mit 63 Sitzen, gechartert werden müssen, damit alle mit nach Aschaffenburg hätten fahren können.

Beeindruckt und stolz ist sie noch immer auf den Zusammenhalt – sowohl im Weinbauverein und in den Ortschaften des Oberen Ehegrunds. Begeistert ist sie aber auch von der Unterstützung ihrer Fans und ihren Fähnchen, Bannern und Schals. Der "superherzliche Empfang" dann zu Hause bleibt ihr ebenfalls im Gedächtnis haften. Denn da hing ein Plakat mit der Aufschrift: "Anne, du bist unsere Weinkönigin der Herzen". Dies habe eine Mama mit Kindern gemacht, freut sie sich. Gefeiert worden sei lange und fast aus jedem Haushalt im Ort sei jemand dagewesen, erzählt Vater Jürgen Gümpelein.
Wenn Anne Gümpelein jetzt zurückdenkt, wirkt sie doch etwas nachdenklich. "Ich habe geliefert und ich würde es genauso wieder machen", sagt sie im Gespräch mit dieser Redaktion. Aber man mache sich schon Gedanken, so die Studentin weiter. Doch sie gönnt es Lisa Lehritter, denn eine schlechte Verliererin sei sie sicher nicht. "Ich wünsche ihr ein wunderschönes Jahr", betont sie.
Engagement als Beisitzerin im Weinbauverein
Vater Jürgen Gümpelein ist stolz auf seine Tochter. Zudem freut ihn die positive Grundstimmung im mittelfränkischen Raum. Und im benachbarten unterfränkischen Raum, schließlich stammt er aus Hüttenheim, und die Verwandtschaft reicht bis Gnötzheim. Auch die vielen positiven Reaktionen hätten ihn gefreut.
"Wir sind die kleinste Gemeinde im Ortsteil Sugenheim und wir stemmen die schönsten und größten Feste", erinnert Jürgen Gümpelein und nennt zum Beispiel "Honig und Wein" oder das Mondscheinweinfest. Feste, bei denen sich Anne Gümpelein als Beisitzerin im Weinbauverein nach wie vor stark engagiert. Denn die Stärkung regionaler Produkte, ein sanfter Tourismus, der Erhalt der letzten kleinstrukturierten Weinbaubereiche und der Erhalt der fränkischen Dorfstruktur sind ihr wichtig.

Was sie aber am meisten hofft ist, dass "endlich der Begriff Oberer Ehegrund ein Begriff in ganz Franken ist". Das scheine nun so zu sein. Mittlerweile hat Anne Gümpelein ihre Krone weitergereicht. Aktuell widmet sie sich nach dem Bachelor-Studium im Fach "International Business" in Nürnberg ihrem Studium "Master Management" in Würzburg. Natürlich gehört für sie da ein Schoppen auf der Mainbrücke dazu, sagt sie und lacht. Denn: "Dem Wein werde ich treu bleiben" verspricht sie. So nutzte sie einen Urlaub mit der Familie nach der Wahl in Südtirol nicht nur zur Entspannung, sondern auch dazu, um dortige Weine zu probieren.
Sie wird ihren Weg machen, ist ihre Familie überzeugt. Einige Stunden arbeitet sie neben dem Studium beim CSU-Bundestagsabgeordneten Tobias Winkler. Auch der Fränkische Weinbaupräsident Artur Steinmann, der zur Abkrönung gekommen war, prophezeite eine gute Zukunft. "Du hast hier etwas bewegt", lobte er.