Ein 23-jähriger Matrose eines Güterschiffs ist am Sonntag bei einem Unfall im Dettelbacher Hafen (Lkr. Kitzingen) so schwer verletzt worden, dass er noch an der Unfallstelle starb. Dies teilt das Polizeipräsidium Unterfranken mit.
Laut den vorläufigen Ermittlungen hat sich das Unglück so zugetragen: Das belgische Schiff fuhr in den Hafen, um dort knapp 1.500 Tonnen Gips zu löschen. Da die Ladestelle jedoch noch von einem anderen Schiff belegt war, entschloss sich der Schiffsführer im Oberwasser der Schleuse anzulegen. Der 23-jährige Matrose befand sich am Bug des Schiffes, um es mit einem Tau an einem Poller an Land festzumachen.
Dort verfing sich offenbar ein Teil des Taus zwischen einem sogenannten Reibholz aus Kunststoff und der Spundwand. Das Reibholz geriet dadurch unter enorme Spannung, wurde nach oben katapultiert und traf den Matrosen am Kopf. Der junge Mann erlitt so schwere Verletzungen, dass ein sofort alarmierter Notarzt nur noch den Tod des Mannes feststellen konnte.
Die Betreuung der an Bord verbliebenden Schiffseigner, einem Ehepaar aus Belgien, übernahm ein Notfallseelsorger. Ein Fremdverschulden an dem Unfall kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausgeschlossen werden, so die Polizei. Die weiteren Ermittlungen zum genauen Unfallhergang übernahm am Sonntag die Wasserschutzpolizei aus Würzburg.