
Unter widrigen Umständen und unter Einsatz zahlreicher Kräfte verlief am Montagnachmittag ein Rettungseinsatz am Schwanberg bei Rödelsee (Lkr. Kitzingen). Eine Mutter war dort mit ihrer zehnjährigen Tochter beim Spaziergang gestürzt und hat sich so schwer verletzt, dass sie nicht mehr zu Fuß weiterkamen. Nicht nur die Suche der beiden war kompliziert – auch die Rettung der Verletzten.
Dabei begann der Einsatz gar nicht so tragisch. Die Mutter hat, nachdem sie im Wald gestürzt war, selbst per Notruf die Integrierte Leitstelle in Würzburg verständigt, welche einen Rettungswagen alarmierte. Das Problem war: Die Frau aus dem Landkreis Kitzingen, Mitte 40, die mit ihrer Tochter (10) am späten Nachmittag am oberen Parkplatz des Schwanbergs gestartet war, kannte ihren genauen Standort nicht. Sie war auf einem unbefestigten Teilstück des Weges gestürzt. Die Leitstelle ortete das Handy per GPS, ein Verfahren, das jedoch nur einen Umkreis von mehreren Hundert Metern eingrenzt. Deshalb wurde auch ein Rettungshubschrauber zur Suche losgeschickt. Der Unfallort lag laut Ortung mitten im Wald, in einem solch unwegsamen Gelände, dass die Gesuchten zunächst nicht zu finden waren.
Bäume verhindern Blick auf die Einsatzstelle
Die Mannschaft des Rettungswagens des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) suchte zu Fuß vom Parkplatz bergabwärts, während die mittlerweile alarmierten Feuerwehren aus Iphofen und Rödelsee ebenfalls zu Fuß vom Tal her bergaufwärts suchten. Auch der Hubschrauber fand die Einsatzstelle nicht, da die dicht stehenden Bäume die Sicht zum Boden versperrten.
Der Disponent der Leitstelle, der ständigen Handy-Kontakt zur Verletzten hatte, forderte diese auf, ihm die Richtung der Rotorengeräusche des Hubschraubers zu beschreiben. So gelang es, den Hubschrauber-Piloten per Funk direkt über den Unfallort zu dirigieren. Landen konnte er dort wegen des Waldes nicht. Ihm blieb nur, über dem Einsatzort zu schweben, um den noch weit entfernten Helfern den Weg zu zeigen.
Spezialfahrzeug steht erst seit wenigen Tagen in Volkach
Diese mussten körperliche Höchstleistung zeigen. "Ich kam mir vor wie ein Bergretter", schilderte ein Feuerwehrmann. Zu Hilfe kam ihnen eine Idee des Rettungsdienst-Einsatzleiters, Felix Wallström, der das gerade fertiggestellte, noch gar nicht offiziell in Dienst gestellte Rettungsquad der BRK in Volkach alarmieren ließ. Das extrem geländegängige vierrädrige Kraftrad, ein All Terrain Vehicle (ATV, siehe Infobox), das speziell für den Rettungsdienst zur Rettung von Menschen aus unwegsamen Gelände konzipiert ist, war erst vor wenigen Tagen in Volkach angekommen. "Einsatztaktisch war das geradezu optimal", sagte Walltström mit Blick auf den Zeitdruck angesichts der nahenden Dämmerung.

Bernd Pfaff, Notfallsanitäter im BRK-Kreisverband Kitzingen, eilte mit dem Quad die gut 20 Kilometer von Volkach zum Schwanberg. "Dieser Einsatz war für mich schon sehr sportlich", sagte er. Glücklicherweise war Pfaff einsatzbereit. Denn er soll als ehrenamtlicher Ausbilder die Fahrer für das ATV erst noch ausbilden. Eigentlich soll ein Spezialanhänger das ATV zum Einsatzort bringen, weil dessen grobstollige Bereifung für Asphaltstraßen nicht optimal ist. Da der Hänger aber nicht sofort greifbar war, fuhr Pfaff direkt mit dem ATV zum Schwanberg – "eine Herausforderung".
Einsatzkräfte tragen Verletzte bergab zum Rettungswagen
Zwischenzeitlich hatten die Retter Mutter und Kind gefunden. Das ATV brachte das restliche medizinische Equipment. Als die Mutter medizinisch versorgt war, wurde sie in eine spezielle Transporttrage gelegt. Dann trugen Sanitäter und Feuerwehrleute die Verletzte bergabwärts, wo an einer zugänglichen Stelle der Rettungswagen wartete und Mutter und Kind zur weiteren ärztlichen Abklärung in eine Klinik fuhr.

"Dieser Einsatz war nur deshalb so erfolgreich, weil alle Einheiten Hand in Hand arbeiteten und jeder seine Stärke beweisen konnte", lautete das Fazit von Einsatzleiter Wallström.


Ich kann nicht erkennen, dass sich die Frau falsch verhalten hat.
Ich bin regelmäßig im Wald mit Hund unterwegs, mein „wischtelefon“ stellt eine 1a GpsAlarmierung zur Verfügung. Man sollte sich halt auch mit der Technik beschäftigen und sich damit organisieren.
Ein Klasse Beispiel wie sich so manche Zeitgenossen auf die Allgemeinheit verlassen.
Schön, dass es nur monetär nicht so glimpflich ausging, die Dame sollte anteilig zahlen.
Wird aber nicht passieren, trotzdem sollte in solchen Fällen über eine Selbstbeteiligung nachgedacht werden.
Sturm unbedingt in die Natur?
iss ja nicht so das es windstill war...
ach ja..
man hat ja ein Wischtelefon dabei und kann Hilfe holen
falls was passieren sollte und damit jede Menge Ehrenamtliche
Ihrer Freizeit berauben...
das das orten nicht immer so einfach ist
hat man ja jetzt wieder mal gesehen...
DANKE an ALLE die sich wieder mal in den Dienst für uns
ALLE gestellt haben...
Früher bei uns hies das einfach Smartphone.