Die Gemeinde Rödelsee hat Konsequenzen aus den offenkundigen Missständen an ihrem Grüngutplatz gezogen. Seit Anfang dieser Woche ist der Ablageplatz für Grün- und Häckselabfälle geschlossen.
Bürgermeister Burkhard Klein spricht in einer Mitteilung von "unerlaubten und undisziplinierten Ablagerungen". Das Problem ist seit Jahren bekannt. Immer wieder wies Klein – im Mitteilungsblatt und auf Bürgerversammlungen – auf das Thema hin. In jüngerer Zeit hätten sich die Fälle wieder gehäuft, schreibt er.
Die Gemeinde bietet den Bürgerinnen und Bürgern "zunächst" den Service an, Grüngut zu den Öffnungszeiten des Wertstoffhofs in einer Container-Mulde zu entsorgen. Freitags von 14 bis 16 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr können Grünabfälle am "Alten Bauhof" angeliefert werden.
Zu Grüngut zählen laut Klein Rasenschnitt, Laub sowie Strauch- und Heckenschnitt bis 50 Zentimeter Länge. Nicht dazu zählen Wurzeln, Baumstümpfe, Speisereste, Fallobst oder Pflanzen mit Anhaftung von Steinen.
Die Entsorgungskosten des Grünguts gehen "in die Tausende"
"Es wurden bereits mehrere Anlieferer direkt angesprochen, die keine Berechtigung zum Abladen hatten", teilt Klein mit. "Trotz eines deutlichen Hinweises haben – unter anderem auch gewerblich Geprägte – große Mengen an Grüngut abgeladen. Diesen Menschen ist klar, dass sie das nicht dürfen, sie machen es aber trotzdem. Auf einzelne Anzeigen wird es dabei nicht ankommen." Laut Bürgermeister gehen die Kosten für die Entsorgung des so angelieferten Grünguts "in die Tausende" von Euro.
Hinzu komme, dass "leider auch einige" den Grüngutplatz nicht ordnungsgemäß verlassen haben. "So mussten unsere Mitarbeiter des Bauhofs oft das Grüngut nachträglich in die Mulden einladen." Klein stellt klar, dass Rödelsee mit dem bereitgestellten Grüngutcontainer im Bauhof immer noch "wesentlich mehr" leiste als andere Gemeinden. Zudem würden auch kleine Mengen Bauschutts angenommen.
Ein professioneller Grüngutplatz, wie er früher in vielen Gemeinden gang und gäbe war, müsse heute viel strengere Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes erfüllen. Er scheitere schlicht an den Kosten von rund 600.000 Euro – und der "Tatsache, dass auch dann wohl Grüngut von außerhalb angeliefert oder uns vor die Tür gesetzt wird".