Die Entscheidung zum Rückzug fiel einstimmig im Wiesentheider Gemeinderat. Die Gemeinde verzichtet auf eine Bewerbung als Standort für eine Umweltstation im Landkreis Kitzingen. Drei Gemeinden hatten im Kreistag bereits Planungen vorgelegt, nun wäre auch Wiesentheid an der Reihe, ein detailliertes Konzept abzugeben, wozu die Gemeinde Geld in die Hand nehmen müsste.
Wiesentheid wollte das ehemalige DJK-Sportheim ins Rennen schicken, für das seit einiger Zeit eine Möglichkeit zur Nutzung gesucht wird. "Sollen wir Pläne machen, oder aussteigen", fragte Bürgermeister Werner Knaier in der Sitzung. Die beiden Gemeinderäte Otto Hünnerkopf und Heinrich Wörner, die gleichzeitig als Kreisräte tätig sind, rieten von einer Bewerbung ab. Im Kreistag habe sich heraushören lassen, dass sich die Mitglieder von den Bewerbungen Marktstefts (Hafenbecken) und Rödelsee (Schwanberg) angetan zeigten, meinten beide. Dagegen werde Wiesentheid wohl keine Chance haben, also brauche man kein Geld für ein Konzept ausgeben. Das sahen die Ratskollegen genauso.
Eine Umweltstation soll als Lernort für Kinder und Jugendliche dienen. Die Station hat drei Schwerpunkte abzudecken: Klimawandel und Wasser, nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung mit Produkten aus der Region sowie Erwachsenenbildung. Der Landkreis stellt dafür 200 000 Euro bereit. Die Gemeinde, die den Zuschlag bekommt, beteiligt sich mit zehn Prozent an den Kosten für Umbau oder Einrichtung der Umweltstation. Aktuell gibt es bereits 55 solcher Stationen, sieben davon in Unterfranken.
Nach einer Nutzung für das Vereinsheim solle weiterhin gesucht werden, wünschte Gemeinderätin Helma Schug. Sie könnte sich dort eine Stelle zur Tages- oder Kurzzeitpflege vorstellen, auf diesem Gebiet bestehe in der Gemeinde Bedarf, meinte sie.