"Ein Ort des Lernens, der Begegnung und des Austausches" soll sie sein, die neue Umweltstation des Landkreises. Die Frau, die das sagt, ist ein entscheidender Teil dieses Austausches: Mit Ronja Rohlik hat der Landkreis eine neue Projektleiterin für den Aufbau und Betrieb der Umweltstation gefunden. Die 30-Jährige nahm am 1. April ihren Dienst im Landratsamt auf und stellte sich jetzt dem Umwelt- und Klimaausschuss des Landkreises vor.
Dabei betonte sie, dass es ihr wichtig sei, "eine zentrale Anlaufstelle für die Bildung für nachhaltige Entwicklung" zu schaffen. Neben einer neuen Leiterin gibt es jetzt auch einen neuen Namen für das Vorzeigeprojekt: "Umweltstation Kitzinger Land" wird künftig der schnörkellose Name sein. An den Start gehen soll die Einrichtung im Marktstefter Hafen am 1. Oktober 2023. Geplant war als Starttermin ursprünglich dieses Jahr.
Bis dahin, das wurde bei der Sitzung des Ausschusses im Landratsamt am Montagnachmittag deutlich, gibt es noch einiges zu tun: Um eine staatliche Anerkennung zu erlangen, wurde ein entsprechendes Bewerbungsverfahren eingeleitet. Im November will man dann ein entsprechendes Zertifikat in den Händen halten – was wiederum für künftige Fördermittel von Bedeutung ist.
Aus BNE wird UKL
Die Bildung für nachhaltige Entwicklung gibt es bereits und wird aktuell vom Landratsamt aus gesteuert. Seit Ende 2017 wurden bereits eine Reihe von Projekten geplant und umgesetzt. Was noch fehlte, war eine entsprechende Anlaufstation, die beispielsweise von Schulklassen besucht werden kann. Die Bildung für nachhaltige Entwicklung wurde bisher mit BNE abgekürzt, damit soll es jetzt aber vorbei sein: Ab sofort läuft das Projekt ausschließlich unter dem Namen "Umweltstation Kitzinger Land" (UKL).
Der ehemalige Iphöfer Bürgermeister Josef Mend monierte zwar, dass der Name "niemanden hinter dem Ofen hervorlockt", letztlich aber entschied sich das Gremium für die sachliche Lösung. Nicht zuletzt mit dem Hinweis, dass man dabei beispielsweise bei der Bezeichnung Klinik Kitzinger Land gute Erfahrungen gemacht habe.
Der lange Weg zur Umweltstation
Der Weg zu der Umweltstation war weit. Anfang 2018 hatte sich der Umweltausschuss des Kreises entschlossen, Umweltbildung verstärkt in den Mittelpunkt zu stellen und einen eigenen Anlaufpunkt zu schaffen. Der war mit dem Alten Hafen in Marktsteft bald auch gefunden. Dort finden an dem bestehenden Gebäude aktuell noch größere Umbau- und Sanierungsmaßnahmen statt.
Ein Teil der Anlage – etwa 30 Prozent des zur Verfügung stehenden Platzes in einer großen Industriehalle – nutzt der Landkreis künftig für seine Umweltstation. Das Areal des ältesten Binnenhafen Bayerns hatte die Stadt Marktsteft vor zehn Jahren erworben.
Wie Ronja Rohlik vor dem Ausschuss betonte, arbeite man derzeit sowohl an dem Aufbau eines entsprechenden Netzwerkes als auch bereits an einem Programm der Umweltstation für die Jahre 2023 und 2024. Um die 200 Veranstaltungen könnte es hier pro Jahr geben, so die neue Projektleiterin. Konzipiert wurde auch schon, wie die Inneneinrichtung aussehen soll. Und: Ein neues Logo ist ebenfalls beschlossene Sache.