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Dettelbach
Umweltschützer sehen Logistik-Zentrum von s.Oliver kritisch
Im Gewerbegebiet Ost in Dettelbach entsteht ein Zentrallager von s.Oliver.
Foto: Panattoni | Im Gewerbegebiet Ost in Dettelbach entsteht ein Zentrallager von s.Oliver.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 30.07.2021 02:18 Uhr

Kritisch sieht Ottmar Deppisch, der Vorsitzende der Umwelt- und Naturschutzgruppe Dettelbach im LBV, die Ansiedlung des Logistik-Zentrums der Firma s.Oliver im Dettelbacher Industriegebiet Ost. In einer Stellungnahme heißt es, dass mit Blick auf die jüngsten Hochwasser "sich unser Umgang mit Boden, Wasser und Luft drastisch ändern und eine sehr schnelle Reaktion auf den Klimawandel erfolgen muss". Die Pläne von s.Oliver im Industriegebiet-Ost seien "völlig konträr zu diesen Erfordernissen".

Den Umweltschützern sei klar,  heißt es weiter, dass auf Grund des Jahrzehnte alten Bebauungsplans das Vorhaben kaum verhindert werden könne. Um so mehr müsse "zumindest die Ausführung weitgehend auf die Belange von Natur-, Arten-, Hochwasser- und Klimaschutz Rücksicht nehmen". Die Forderungen sind: Die Dachfläche sollte für die Umwandlung der Sonnenenergie in andere Energieformen, insbesondere Strom, genutzt werden. Die anfallende Niederschlagsmenge solle nicht unmittelbar in den Main eingeleitet werden, vielmehr müsse ein naturverträgliches Regenwassermanagement her.

Zudem müsse die Versiegelung auf ein Minimum beschränkt werden. Und: Auf dem Gelände und am Gebäude sollen Artenschutzmaßnahmen verwirklicht werden und ökologische Ausgleichsmaßnahmen an anderer Stelle geschaffen werden. Wörtlich heißt es: "Durch die jahre- und jahrzehntelange Nichtnutzung des Areals hat die Fläche ökologisch an Wert gewonnen, dessen Verlust andernorts ausgeglichen werden sollte."

Durch die Errichtung einer zweiten Halle durch den Investor verschärfe sich der Eingriff in die Natur weiter. Da die Firma VS Logistik ebenfalls den Schwerlastverkehr anwachsen lässt, werde sich die Lärm- und Abgasbelastung im Vergleich zum derzeitigen Stand erheblich verschlechtern und die Staugefahr an der Einmündung der Adolf-Oesterheld-Straße in die Staatsstraße 2450 (ehemalige B 22) zunehmen. Ob eine Ampelregelung hier die beste Lösung sei, dürfe bezweifelt werden. Ein Kreisel würde sicher für einen zügigeren Verkehr sorgen, erfordere aber leider auch mehr Fläche.

Abschließend heißt es von der Umwelt- und Naturschutzgruppe Dettelbach, dass auch der Vorsitzende des Bund Naturschutz im Landkreis Kitzingen, Manfred Engelhardt, hinter den Forderungen stehe.

 
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