Der Ortsverband der Grünen um Vorstandssprecherin Eva Trapp hat einen neuen Umweltpreis ins Leben gerufen, der am vergangenen Mittwochabend erstmalig verliehen wurde. Mit dem Grünen Kaktus werden Kitzinger Firmen ausgezeichnet, die sich um Klima- und Umweltschutz verdient machen. Die Bandbreite der Bewerber war groß, gewonnen hat Erich Gahr aus Etwashausen.
Gahr betreibt Landwirtschaft und hat bereits vor 35 Jahren den Betrieb auf ökologische Anbauweise umgestellt, bei der er anfänglich aneckte. Heute beliefert er nicht nur verschiedene Hofläden und Einzelhändler, sondern auch etliche Schulen und Kitas im Landkreis. Durch sein ehrenhaftes Engagement überzeugte er auch die Jury und erhielt in diesem Jahr den Kitzinger Umweltpreis.
Jacqueline Escher, Referentin für Umwelt und Energie bei der IHK in Würzburg und eines der Jury-Mitglieder, hielt bei der Preisverleihung einen Vortrag über das Klimaschutzcoaching, welches Firmen nutzen können. Im Anschluss stellten Irina Gerlach und Michael Klos die Vorzüge des Innoparks vor. Durch etliche Photovoltaik-Anlagen und technische Sanierungen der alten Gebäude sowie E-Mobilität werde hier viel für den Umweltschutz geleistet.
Nachhaltigkeit bei Aplawia
Eine der sechs nominierten Firmen war die Aplawia e.V., vertreten durch den ehemaligen Geschäftsführer Knut Rosberg. Wegen existenzieller Not musste sich der Verein laut Rosberg schon zu Beginn mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen. So sind aus den anfänglichen und heute noch stattfindenden Wohnungsauflösungen keine reinen Entrümpelungen entstanden, sondern es werden viele Second-Hand-Schätze an den Mann gebracht.
Manfred Linke und die kleine IT-Firma PCS, die vor 22 Jahren gegründet wurde, wollen durch ihre Arbeitsweise die Region stärken und waren ebenfalls für den Preis nominiert. So setzen sie zu 100 Prozent auf Ökostrom der Lkw und kaufen ihr Büromaterial in der Stadt. Durch papierlose Korrespondenz und HomeOffice sparen sie CO2 für die Umwelt und Geld für ihr Unternehmen.
Der Baustoff Beton könne laut Christian Reifenscheid von der LZR generell gut zum Klima- und Umweltschutz beitragen, denn er sei gut recyclebar. Jedoch sei dies in der Region nur begrenzt verfügbar. Sonst habe es lange Transportwege, weshalb die Ökobilanz im Moment schlechter sei als die Nutzung von Primärbaustoffen. Deshalb sucht das Unternehmen weiter nach Sekundärrohstoffen, die effizient und ökologisch genutzt werden können, wie die Schlacke aus dem Müllheizkraftwerk in Würzburg.
Buchläden mit Ökostrom betrieben
Sigrid Klein aus der Buchhandlung Schöningh lobte ihren Chef, der immer wieder kleine Buchhandlungen vor dem Ruin rettet. Die Buchläden werden alle mit Ökostrom betrieben und die Verpackungen werden wiederverwendet. Außerdem verzichten bereits einige Verlage auf das Einschweißen der gebundenen Bücher.
Der Golfclub, vertreten durch Vorstand Jürgen Knauf, hat sich bezüglich des Umweltschutzes große Gedanken gemacht. Neben elektrischen Karts wurden auch Grassorten angeschafft, die weniger Wasser benötigen. Außerdem soll der Regen, der auf die Dächer des Innoparks fällt, künftig zur Bewässerung genutzt werden.