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| Ein Brötchen und der dazugehörige Kassenbon liegen auf der Theke einer Feinbäckerei. Wenige Tage nach Inkrafttreten der umstrittenen Kassenbonpflicht stößt die Regelung vor allem bei Bäckereien auf Kritik.
Waltraud Ludwig
| aktualisiert: 19.01.2020 02:10 Uhr
Egal, ob es sich um ein paar Brötchen beim Bäcker oder eine Zeitschrift am Kiosk handelt: Seit 1. Januar müssen Einzelhändler, die eine elektronische Registrierkasse haben, immer einen Kassenbon ausdrucken. Das Gleiche gilt für Gastronomiebetriebe.
Das Bundesfinanzministerium möchte auf diese Weise verhindern, dass durch manipulierte Kassen und fingierte Rechnungen, Steuergelder am Fiskus vorbeigeschleust werden. Nach offiziellen Angaben gehen dem Staat dadurch jedes Jahr hohe Summen verloren.
Während die neue Regelung in Deutschland kontrovers diskutiert wird, ist sie in vielen anderen EU-Ländern bereits gängige Praxis, so zum Beispiel in Österreich, Frankreich oder Italien. Bei unserer aktuellen Umfrage auf dem Kitzinger Marktplatz haben wir die Passanten gefragt, was sie von der neuen Bonpflicht halten.
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| Anja Luckert, 47, Kitzingen: Die Finanzbehörden müssten an anderer Stelle suchen, wo Milliarden an Steuergeldern verschwinden. Zudem braucht man für ein paar Brötchen keinen gedruckten Kassenbon.
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| Riko Wetendorf, 41, Kitzingen: Ich kann den Grund für die Bonpflicht zwar nachvollziehen. Aber trotzdem finde ich sie unsinnig. Der Aufwand ist zu groß, weil er viel Papier und Bürokratie fordert.
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| Günter Streit, 69, Kitzingen: Im Hinblick auf Steuerehrlichkeit finde ich die Regelung gut. Jeder Privatmann wird genau geprüft. Wenn das auch für Geschäftsleute gilt, ist das nicht schlimm.
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| Hans-Walter Kümmert, 62, Kitzingen: Bei den kleinen Betrieben gehen vielleicht ein paar Steuern verloren, aber lange nicht so viel wie bei den Großen. Der Aufwand rechtfertigt den Nutzen überhaupt nicht.