Das Schulamt und die Schulen im Landkreis Kitzingen bereiten sich auf die voraussichtlich immer mehr werdenden Flüchtlingen aus der Ukraine vor. Mit wie vielen Kindern und Schulpflichtigen zu rechnen sei, das vermochte Schulamtsdirektor Veit Burger Ende vergangener Woche auf Nachfrage der Redaktion noch nicht einzuschätzen. "Das ist alles noch recht vage; wir müssen erst einmal abwarten", sagte er.
Zu Wochenbeginn soll eine größere Gruppe an Ukrainern in Mainbernheim eintreffen. Dort wird eine Massenunterkunft errichtet. Erst dann könne man Weiteres in die Wege leiten. Beim Blick auf die Lage ist sich Burger jedoch im Klaren, dass "in vielen Bereichen sicherlich eine Herausforderung" bevorstehe.
Erste Flüchtlingskinder besuchten bereits Schulen im Landkreis Kitzingen. Alle Schularten, von Gymnasien wie in Münsterschwarzach und Wiesentheid bis hin zu den Grund- und Hauptschulen, hätten Aufnahmen verzeichnet. "Bisher sind es Einzelne, mal in Kitzingen welche, in Sommerach, oder in Prichsenstadt. Es plätschert. Der eigentliche Schwung kommt jetzt erst", beschreibt Burger die Situation.
Jede Schulart soll Flüchtlinge aus der Ukraine unterrichten
Man rechne damit, dass die Kinder in etwa paritätisch, auf die einzelnen Schularten aufgeteilt würden. Der Schulamtsdirektor wird in dieser Woche die vom Kultusministerium angeordnete Steuerungsgruppe für die Grund- und Hauptschulen im Landkreis ins Leben rufen. Über diese werde man weitere Schritte planen und koordinieren.
Nicht ganz einfach dürfte es beim Punkt Lehrkräfte werden; das ist Burger klar. "Es wird alles ausgeschöpft, was machbar ist." Ehemalige Lehrer, Team–Lehrkräfte und Studenten aus höheren Semestern wolle und müsse man einbinden. Zur besseren Integration sollen auch ukrainische Lehrkräfte, die unter den Geflüchteten sind, eingesetzt werden, erklärt der Schulamtsdirektor. Vorrangiges Ziel solle sein, dass die geflüchteten Kinder und Jugendlichen eine Strukturierung ihres Alltags bekämen. Das Lernen der deutschen Sprache sei dann der nächste Schritt.
Warum: weil die Kinder dort in der 7. Klasse einer in etwa vergleichbaren Realschule bereits den Stoff durchnehmen und auch beherrschen, der bei uns in der entsprechenden 9. Klasse behandelt wird.
Also gibt es vielleicht eine win-win-Situation. Unsere Kinder lernen evt. schneller und die ukrainischen Kinder lernen mit Sicherheit relativ schnell Deutsch.