Markus Ungerer ist seit Ende März neuer Kitzinger Stadtbrandinspektor. Das Amt hatte er seit 2012 bereits kommissarisch inne. Trotzdem war es für den 45-Jährigen ein „heißer“ Auftakt mit gleich drei schweren Bränden in einer Woche.
Markus Ungerer: Es klingt nach Kino. Aber das sind unvorhersehbare Ereignisse, die keinem System folgen. Eine zufällige Häufung.
Ungerer: Auswendig kann ich das nicht sagen. Aber es kommt immer wieder vor, dass einer einsatzfreien Zeitspanne Tage folgen, in denen mehrere Einsätze nacheinander abzuwickeln sind. Manchmal gibt es auch den Einsatz im Einsatz – ein Grund, warum wir versuchen, während eines laufenden Einsatzes eine Reserve einsatzbereit zu halten.
Ungerer: Wir erhalten meist kaum Informationen, wie es den Verletzten nach einem Brand oder Unfall geht. Meinem Kenntnisstand nach den Umständen entsprechend gut.
Ungerer: Ich stolperte ja nicht unvorbereitet in diese Aufgabe. Mein Vorgänger Engelbert Scherer nahm mich vor fast 30 Jahren unter seine Fittiche bei der Feuerwehr. Irgendwann wurde ich Gruppenführer und konnte Einsatzerfahrung sammeln. Letztlich mache ich an dem Punkt weiter, an dem ich vor der Wahl aufhörte.
Ungerer: Der Titel Stadtbrandinspektor ergibt sich aus der Stellung der Großen Kreisstadt Kitzingen, seine Funktion ist die des ehrenamtlichen Kommandanten, also Leiters der Feuerwehr. Das Bayerische Feuerwehrgesetz legt die Aufgaben fest. Demnach sorgt der Kommandant für die Einsatzbereitschaft durch Ausbildung und Übungen und leitet die Einsätze.
Ungerer: . . . kamen von meiner Frau, die sich mit mir freute, obwohl sie mich oft entbehren muss.
Ungerer: Ich arbeite mit meinem Stellvertreter Matthias Gernert daran, die Lücken in der Führungsmannschaft zu schließen. Es gilt den im vergangenem Jahr begonnen Truppführerlehrgang zu Ende zu führen sowie Übungen und Ausbildungen vorzubereiten.
Ungerer: Das ist unterschiedlich. Im März waren es um die 100 Stunden, wobei natürlich viele Einsatzstunden auch viel Zeit für die Nachbereitung beanspruchen. Im Durchschnitt sind etwa 40 bis 60 Stunden pro Monat nicht zu hoch gegriffen.
Ungerer: Die Ausstattung von Wohnungen mit Rauchmelder. Die kleinen Lebensretter kosten nicht mehr die Welt und sollten in jeder Wohnung an der Decke hängen. Die drei Brände im März zeigten deutlich, wie die Realität bei einem Brand aussieht: Der Brand im Altenheim ging insgesamt glimpflich aus, weil die Personen im Gebäude und wir frühzeitig durch eine Brandmeldeanlage alarmiert wurden. Beim zweiten Brand war es der Zufall in Gestalt zweier Handwerker, die die richtigen Maßnahmen einleiteten. Zu einem Zeitpunkt, als es leider für einen Bewohner schon zu spät war.
Ungerer: Der hätte mit schwer verletzten Personen und dem Totalverlust des Hauses enden können. Auch hier war es nur Zufall, dass der Defekt an dem elektrischen Gerät auftrat, als die Bewohner wach waren. Überlassen Sie Ihr Leben also nicht dem Zufall, installieren Sie Rauchwarnmelder!
Ungerer: 2013 wechseln einige der Jugendlichen in die aktive Feuerwehr. Dadurch schrumpft die Jugend und es wird mit Blick auf die Zukunft möglicherweise eng. Alle Einsatzkräfte, die bei den vergangenen Bränden hervorragende Arbeit leisteten und Menschen retteten, begannen in der Jugendfeuerwehr. Ich freue mich über jedes Mädchen, jeden Jungen ab zwölf Jahre, die bzw. der den Weg zu uns findet. Ich bin mir sicher, dass in Kitzingen viele Jugendliche leben, die über die Eigenschaften verfügen, die es dazu braucht: Mut, Ausdauer und Willenskraft.
Ungerer: . . . würde ich ihn für mich behalten. Denn jeder ohne eigenes Zutun erfüllte Wunsch hinterlässt nur unzählige neue unerfüllte Wünsche.