Zusammen mit Pfarrer Paul Häberlein machte Pfarrerin Raffaela Meiser zwei Jahre lang Vakanzvertretung in Iphofen. Jetzt wurde die 37-Jährige in der Spitalkirche offiziell installiert.
"Die Iphöfer freuen sich, dass ihre Pfarrstelle nun wieder besetzt ist", sagte Dekanin Kerstin Baderschneider. Sie präzisierte: "Sie freuen sich, dass die Stelle mit Ihnen besetzt ist." Man kenne sich, sei miteinander vertraut.
Meiser, Pfarrerin in Rödelsee und Fröhstockheim, und der Mainbernheimer Pfarrer Paul Häberlein hatten, nachdem Pfarrer Hanjo von Wietersheim in den Ruhestand verabschiedet worden war, die Vakanzvertretung. Dabei habe man ausprobiert, wie die Arbeit mit weniger Stellenanteilen in der Region gerecht verteilt werden könne, sagte Baderschneider. Die Pfarramtsführung und den Vorsitz im Kirchenvorstand Iphofen wird weiterhin Pfarrer Häberlein innehaben, Pfarrerin Meiser wird in Iphofen die inhaltliche Gemeindearbeit und Seelsorgeaufgaben übernehmen.
"Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen" – Dieses Bibelwort hatte Pfarrerin Meiser für ihre Installation gewählt. Doch die Dekanin erblickte keine Mauern, sondern vielmehr fröhlich-aufgeschlossene Gesichter. "Es läuft gut, alles ist abgesprochen, wo sollten also Mauern sein?", fragte sie.
Doch: Landeskirchliche Vorgaben, geringer werdende Ressourcen könnten sich Vorhaben in den Weg stellen wie eine Mauer, die das Weitermachen wie bisher behindert. "Es ändert sich bei Licht betrachtet einiges für Sie mit dem neuen Landesstellenplan", räumte die Dekanin ein. Denn: Aus einer Dreiviertelstelle mit einem Viertel Dekanatsbeauftragung wird eine halbe Stelle für Rödelsee und Fröhstockheim. Und dazu kommt eine weitere halbe Pfarrstelle in Iphofen. Dekanin Baderschneider appellierte in ihrer Ansprache an die Gemeinschaft: "Gemeinsam lassen sich Mauern noch einfacher überwinden."
Auf Gemeinsamkeit setzt auch Pfarrerin Meiser. So gehörten zu den Assistierenden bei ihrer Installation die Vertrauensleute aus den vier Kirchengemeinden: aus Fröhstockheim und Rödelsee Nicole Achter und Werner Müller, aus Mainbernheim Beate Engert und aus Iphofen Christian Kern. Komplettiert wurde die Gruppe durch Paul Häberlein, der auch die Urkunde der Landeskirche verlas, und Pfarrerin Lisa Keck.
In ihrer Predigt ging Pfarrerin Meiser auf Schätze ein. Auf Schätze, die das Leben für sie bereithält, auf solche, die es noch zu finden gilt. So wie Gott es auch möchte, dass man ihn finde. "Ich muss mich aktiv auf die Suche machen", sagte Meiser. Mit Blick auf das Gleichnis vom Schatz im Acker meinte Meiser, dass sie heute mit Iphofen einen weiteren Acker bekomme, den sie schon seit zwei Jahren kenne, der aber noch viele Schätze bereithält.
Willkommensgrüße gab es von Landrätin Tamara Bischof und Bürgermeister Dieter Lenzer. Klaus Scheller von der katholischen Pfarrei St. Veit sagte: "Sie sind der Schatz, den die evangelische Kirchengemeinde gefunden hat. Der stellvertretende Senior des Pfarrkapitels, Paul Häberlein, ist dankbar, dass sich so unterschiedliche Gemeinden auf einen gemeinsamen Weg machten. Vertrauensmann Christian Kern freute sich, dass es mit Pfarrerin Meiser in Iphofen weitergeht.
Darauf freut sich die Pfarrerin auch selbst. "Ich fühle mich hier sehr wohl." Ihre drei Gemeinden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, könnten so gut miteinander.
