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KITZINGEN
Über Kitzingen nach Miami
Ungewöhnliche Fahrzeuge: 16 Flugzeugschlepper waren am Mittwoch in der Heinrich-Huppmann-Straße unterwegs. Grund: Der in der Straße ansässige Verpackungsdienstleister Mugele verfrachtet die 15 Tonnen schweren Fahrzeuge in Container, die dann per Schiff in die USA gehen. Dafür mussten die Schlepper vom GEA-Gelände zum neuen Mugele-Standort auf der anderen Straßenseite gebracht werden – unter Polizeischutz.
Foto: Siegfried Sebelka | Ungewöhnliche Fahrzeuge: 16 Flugzeugschlepper waren am Mittwoch in der Heinrich-Huppmann-Straße unterwegs. Grund: Der in der Straße ansässige Verpackungsdienstleister Mugele verfrachtet die 15 Tonnen schweren ...
Sigfried Sebelka
Siegfried Sebelka
 |  aktualisiert: 06.05.2015 17:11 Uhr

Kurzzeitige Absperrung in der Heinrich-Huppmann-Straße: 16 Flugzeugschlepper sind unterwegs. Was sich eher nach einem Witz anhört, war am Mittwoch zu sehen. Die 15 Tonnen schweren Geräte, die 150 Tonnen bewegen können, wechselten unter Polizeischutz die Straßenseite – vom Gelände des Brauereiherstellers GEA (früher Huppmann) auf das des Verpackungsdienstleisters Mugele.

Nötig war die Aktion, weil einmal das neue Mugele-Gebäude in der Heinrich-Huppmann-Straße noch nicht ganz fertig ist. Der Verpackungsspezialist agiert deshalb weiter auf dem GEA-Gelände auf der anderen Straßenseite. Dazu kam, dass die Schlepper, die Flugzeuge auf amerikanischen Flughäfen hin- und herschieben sollen, keine deutsche Straßenzulassung haben. Damit war auch die Polizei gefragt.

Die Beamten sperrten die Straße in Richtung Kaufland kurzzeitig ab. So konnten die Kraftpakete unter Polizeischutz die Straßenseiten wechseln.

Wie Viktor Güntner als Werksleiter der Mugele-Niederlassung Kitzingen des weltweit operierenden Unternehmens sagte, wurden die Schlepper von der Tauberbischofsheimer MAFI GmbH gebaut. Von dem Hersteller von Spezial-Zugmaschinen sind die Schlepper per Tieflader nach Kitzingen gekommen. Hier werden sie fertiggemacht für die Reise über den Atlantik. Ziel der Reise sind Flughäfen in Miami und San Franzisko.

Damit sie dort unbeschadet ankommen, ist der ganze Sachverstand der Mugele-Mannschaft gefordert. Die hat Erfahrung im Verpacken großer und sperrigen Gegenstände. Bisher arbeitete Mugele vor allem eng mit GEA als Verpackungs- und Logistikpartner zusammen. Jeder Kitzinger kennt die eingepackten Sudkessel und Brauereianlagen, die regelmäßig im Schwertransport zum Knauf-Hafen gebracht und dort auf Schiffe verladen werden.

Verpackt wurde und wird auf dem GEA-Firmengelände in Etwashausen. Weil GEA den Platz braucht, hat Mugele das kurz vor der Inbetriebnahme stehende Werk auf einem Grundstück im Gewerbegebiet Schwarzacher Straße Ost gebaut, in direkter Nachbarschaft von GEA. Dort wird das auf Sonderverpackungen spezialisierte Unternehmen weiter für den Brauereispezialisten verpacken, aber nicht nur.

Von Kitzingen aus will es in Zukunft in der Region verstärkt tätig werden. Dass im mainfränkischen Bereich Nachfrage nach Sonderverpackungen herrscht, davon ist Manuel Dombrowski vom Vertrieb überzeugt. Einer der ersten Großaufträge wird mit den Flugzeugschleppern derzeit abgearbeitet.

Dabei ist höchste Präzision gefragt. Die verpackten und mit Kanthölzern und Brettern gesicherten Schlepper müssen in 40-Fuß-Container (rund zwölf Meter Länge) verstaut werden. Das Problem: rechts und links ist in den Containern genau ein Zentimeter Platz. Für die Spezialisten ist aber auch das kein Problem. Die Container gehen noch am gleichen Tag per Tieflader in einen Überseehafen und von dort aus nach Miami.

Mugele GmbH

Das Unternehmen: Das vor gut 200 Jahre in Iggingen-Brainkofen in Baden- Württemberg gegründete Unternehmen hat insgesamt zehn Standorte, darunter auch in den USA, Brasilien, Mexiko und Indien.

Dienstleistungen: Das Unternehmen hat sich laut Firmenprospekt im Lauf der Jahre vom lokalen Verpackungshersteller zum global agierenden Anbieter von ganzheitlichen Logistiklösungen gewandelt. Angebot: Verpackungen, Transporte, Logistikdienstleistungen sowie Consulting.

Beschäftigte: Rund 350 Angestellte in vier Ländern.

Standort Kitzingen: Das neue Werk in Kitzingen entsteht in der Heinrich-Huppmann-Straße auf einem 6000 Quadratmeter großen Grundstück. Die Stadt hatte dafür den Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Schwarzacher Straße Ost geändert. Gebaut wird eine Halle mit 1200 bis 1300 Quadratmetern und großen Freiflächen. Im nächsten Monat soll der Betrieb offiziell eröffnet werden.

 
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