
Seine Forderung: Dem Mann muss das Handwerk gelegt – dem Jäger das Revier entzogen werden. Mittel dazu: das Halteverbot am Beginn der Schwarzacher Straße, in dem die Jagd stattfindet, soll weg. Die Bürger müssten geschützt werden davor, dass sie wegen Parkens im Haltverbot anzeigt werden, obwohl sie nur „für eine Minute schnell etwas in der Sparkassenfiliale“ erledigen.
Wieder auf den Tisch
Weil mit Oberbürgermeister Siegfried Müller und Georg Schwarz vom Ordnungsamt ausgerechnet die beiden Kenner der Szene in der Sitzung fehlten, wird die Sache erst einmal geprüft. Wie Bürgermeisterin Kathleen Regan, die die Sitzung leitete, sagte, kommt das Thema soll so schnell wie möglich wieder auf den Tisch. Eine Forderung, die auch die beiden Stadträtinnen Rosemarie Richter und Jutta Wallrapp unterstützten. Beide haben bereits mehrfach mit „Opfern“ zu tun gehabt, Wallrapp nach eigenen Worten auch schon mal die Bezahlung eines Strafzettels übernommen.
Tatort Kronenkreuzung
Tatort ist die Kronenkreuzung und der Beginn der Schwarzacher Straße. Dort ist die Sparkassenfiliale. Und gleich daneben wohnt Manfred Winkler. Das ist der Mann, der über 200 Anzeigen gemacht hat und mit Hunderten Fotos auf dem Laptop beweisen will: In der Schwarzacher Straße gibt es ein Problem und das heißt Falschparker. Die Bilder zeigen den Blick auf den Zebrastreifen an der Ecke Schwarzacher Straße/Baltasar-Neumann-Straße und jede Menge Autos. Die parken mal auf, mal am Zebrastreifen, mal ist ein Auto allein, mal sind es mehrere – und alle haben den gleichen Effekt, die blockieren oder behindern die Einfahrt auf das Grundstück von Manfred Winkler. Das macht den Lkw-Fahrer sauer.
„Die Schilder interessieren niemand“
Manfred Winkler Etwashausen
Dabei ist eigentlich alles klar. Gleich an der Einfahrt in die Schwarzacher Straße steht ein Halteverbotschild, ein paar Meter weiter noch eines mit dem Hinweis, dass Autos da nicht abgestellt werden. „Die Schilder interessieren niemand“, sagt Winkler. Spricht Winkler die Leute an, bekommt er in der Regel eine Abfuhr, sagt er. Auch der Hinweis, dass es an der Filiale zwei Parkplätze für Kunden gibt, sei den Leute egal. Also macht Winkler seine Anzeigen.
Das Problem gibt es seit Jahren. Es war nach der Aussage des Lkw-Fahrers schon mal kleiner, als noch ein Schild mit absolutem Halteverbot da stand wo heute nur ein Halteverbot hängt. Und deshalb fordert Winkler auch, das absolute Haltverbot wieder einzuführen. Bisher ist er damit gescheitert, auch weil man im Rathaus glaubt, ihm damit noch mehr Futter für Fotos und Anzeigen zu liefern. Dann könnte er seine Anzeigen machen, ohne nachweisen zu müssen, dass die Autos länger als erlaubt abgestellt waren. Wie lange das in einem Halteverbot sein darf, darüber gibt es übrigens unterschiedliche Auffassungen.
Lösung offen
Die Frage, ob und wie sich die Geschichte aus der Welt schaffen lässt, ist offen. Denn Winkler liegt mit der Stadt schon länger im Clinch. Anlass ist das Langholzfahrzeug, das er als Fahrer bewegt, oder besser bewegt hat. Derzeit ist er ohne Job. Den Laster hatte er vor Jahren – ohne Stämme – am Bleichwasen abgestellt. Das war ihm verboten worden. Also hat er den kleinen Garten vor seinem Haus in der Schwarzacher Straße platt und zu einem Stellplatz gemacht. Der wurde ihm vom Bauamt auch genehmigt. Eine Entscheidung, die im Rathaus heute eher bereut wird. Dort standen dann der Laster oder andere Fahrzeuge. Und damit waren die Probleme programmiert: Spätestens wenn wieder einmal einer schnell bei der Sparkasse was zu erledigen hatte.