Wer Trump heißt, hat es in diesen Tagen nicht leicht. Ralf Trump kann davon ein Lied singen. Immer wieder wird der 46-jährige Fahrlehrer aus Kitzingen auf seinen Namensvetter in den USA angesprochen. Ein nicht ganz ernst gemeintes Gespräch über Vor- und Nachteile, den gleichen Nachnamen wie der 45. Präsident der USA zu haben.
Ralf Trump: Vor der Wahl ist mir das sehr häufig passiert. Vor allem meine Freunde haben mir gratuliert, so nach dem Motto: Bald bist du Präsident. Geglaubt hat es aber niemand.
Trump: Irgendwie schon! Ich habe immer gesagt: Wartet es nur ab, der macht das Rennen.
Trump: Nein, aber ein politisch interessierter Mensch. Wir haben Verwandte in den USA, die haben immer geklagt, wie schrecklich negativ der Donald Trump dargestellt wird. Das war hier ja auch nicht anders.
Trump: Auf jeden Fall. Viel mehr falsch als Obama kann er ja nicht machen.
Trump: Denken Sie nur an den Libyen-Krieg. Das war ein Angriffskrieg gegen die UN-Charta. Auch bei ihm ging es letztendlich nur um wirtschaftliche Interessen.
Trump: Ich bin kein Fan der Regierungsoligarchie der USA.
Trump: Das hat schon was.
Trump: Die Rechtschreibung vereinfacht sich. Ich muss jetzt nur noch sagen: „Ich heiße Trump, wie der Präsident“. Und jeder weiß, wie es geschrieben wird. Vor seiner Kandidatur habe ich gesagt: „Trump wie Trump, nur nicht so reich.“ Das haben allerdings nicht alle verstanden. Jetzt hilft auch: „Trump wie Trump, bloß intelligenter.“ (lacht)
Trump: Bisher ist alles friedlich verlaufen, obwohl ich oft auf meinen Namen angesprochen werde.
Trump: Die erste Frage ist immer, ob wir verwandt sind.
Trump: Keine Ahnung. Donald Trump hat ja deutsche Ahnen in Rheinland-Pfalz. Mein Vater hat mal gemeint, dass sein Urgroßvater auch aus der Gegend stammt.
Trump: Erst mal schaue ich, ob er ein guter Präsident wird.
Trump: So viel ich weiß, nur uns. Im Münchner Telefonbuch werden auch nur vier Trumps aufgelistet.
Trump: Das haben wir schon gemacht.
Trump: Mein Bruder hat vor Jahren eine Weltreise gemacht und war auch in New York. Am Trump-Tower hat er sich mit dem Portier unterhalten. Der hat versprochen, Donald Trump Grüße von uns auszurichten. Naja, ob er es wirklich gemacht hat, wissen wir natürlich nicht.
Trump: Ich hab tatsächlich schon überlegt, ihm ein Bild von uns mit unseren Fahrschulautos zu schicken. Aber im Moment hat er sicher anderes zu tun, als sich mit Bildern aus Kitzingen zu beschäftigen.
Trump: Nein, ab und zu reden wir natürlich über ihn. So wie alle. Die Boulevardpresse ist ja voll mit Geschichten über ihn und seine Familie. Irgendwie ist es schon grausam, dass in Amerika nur Superreiche Präsident werden können. Kein Geld, keine Chance. So schaut es leider aus.
Trump: Nein, wenn überhaupt, dann war es ein negativer Effekt. Besonders Muslime betrachten unser Auto argwöhnisch. Da steht ja nur der Name Trump drauf. Die denken wahrscheinlich, wir machen Werbung für den US-Präsidenten.
Trump: Stimmt. Wenn die Dotierung passt (lacht).
Trump: Keine schlechte Idee. Obwohl die Chancen natürlich eher gering sind. Wobei: Wenn es ein Schauspieler schafft, dann habe ich vielleicht auch eine Möglichkeit.
Trump: Das kann ich abschließend noch nicht einschätzen. Wenn er sich für den Frieden einsetzt, dann ist er mein Mann. Als Kriegstreiber nicht.
Trump: Ich würde endlich mit den Kriegen aufhören und mit den Interventionen in anderen Ländern.
Allenfalls Adoption könnte ich anbieten, falls der Herr Trump einen Namenswechsel will.