Es ist höchste Zeit, dass Dettelbachs Bürgermeisterin Christine Konrad die Fakten in der Trojaner-Affäre ernst nimmt und handelt. Michael Nöther, der in der Region 400 Kunden, darunter Unternehmen und Gemeinden, zum Thema Telefonie, Daten- und Netzwerk-Sicherheit berät, erklärt im Interview mit dieser Zeitung unmissverständlich: Man kann einen Trojaner so programmieren, dass er zunächst sensible Daten abfischt, sprich kopiert, und erst danach verschlüsselt, wofür dann Lösegeld verlangt wird. „Das bietet ja die Option, doppelt zu kassieren“, erklärt einer der drei Geschäftsführer der Firma h&W ProTel GmbH aus Eußenheim.
Nöther widerspricht damit eindeutig der Darstellung von Christine Konrad, wonach keine Daten in fremde Hände gelangt sein könnten. „Es gibt da draußen böse Menschen, international organisierte Kriminelle, die ihr Geschäft verstehen und Kasse machen wollen.“
Nöther hat bei zwei Kunden im Landkreis Würzburg mit dem „Dettelbacher“ Trojaner zu tun gehabt. In beiden Fällen sei dank der vorhandenen Backup-Strategie das Problem in einem halben Tag gelöst, die Daten wieder hergestellt worden.
Sicherheit kostet Geld und ist unbequem: Warum?