"Wie geht es mit dem Streuobstfest weiter?" Diese Frage warf Willanzheims Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert bei der Bürgerversammlung in Markt Herrnsheim auf. Denn das Fest war in Corona-Zeiten ausgefallen und 2022 nicht wieder auf die Beine gestellt worden.
"In der bisherigen Form wird es das Streuobstfest wohl nicht mehr geben", erklärte die Bürgermeisterin. Sie hoffte, dass das Fest in dem Streuobstdorf dennoch in einer anderen Form wieder belebt werden wird.
Reifenscheid-Eckert informierte über das Leader-Projekt "Fränkische Obstlandschaften" vom Kitzinger Landschaftspflegeverband und der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege. In dem Projekt solle Obstsorten, Streuobstpflege und Lebensmittelverarbeitung thematisiert werden. Zum Wald bemerkte die Bürgermeisterin, dass die Folgen des Klimawandels einen Waldumbau erfordern und immer wieder Flächen aufzuforsten sind.
Die Gemeinde hat 366.000 Euro in den letzten Teil der Sanierung der Marktschänke investiert. "Da galt aber nicht Gemeinde mach mal, sondern ihr Bürger habt auch fleißig mit angepackt", lobte Reifenscheid-Eckert die ehrenamtlich tatkräftigen Herrnsheimer. Abzüglich der 185.000 Euro Fördergelder verblieb der Gemeinde ein Eigenanteil von 123.000 Euro.
Zeitaufwändige Handarbeit
Baulich muss die Gemeinde wegen der maroden Friedhofsmauer tätig werden. An dem sensiblen Ort sei kaum Maschineneinsatz möglich, weswegen das Gros der Arbeiten in Handarbeit erfolgen muss und eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird.
Die Bürgermeisterin bereitete die Bürgerinnen und Bürger auf eine weitere Erhöhung des Trinkwasserpreises vor. Der Preis pro Kubikmeter war zu Jahresbeginn von 2,15 Euro pro Kubikmeter auf 2,83 Euro angehoben worden. Da die Fernwasserversorgung Franken ihre Preise erneut anhebt, werden die Willanzheimer ab dem kommenden Jahr dann voraussichtlich knapp drei Euro pro Kubikmeter Trinkwasser zu bezahlen haben.
Wasserentnahme ist untersagt
In diesem Zusammenhang betonte die Bürgermeisterin, dass die Wasserentnahme aus Bächen. Flüssen oder Quellen mit Pumpen untersagt ist und nur mit einer wasserrechtlichen Genehmigung möglich ist.
Zur Breitbandversorgung informierte Ingrid Reifenscheid-Eckert, dass für Markt Herrnsheim kein Bieter ein Angebot für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau mit Glasfaserkabeln abgegeben habe. Deswegen soll eine weitere Markterkundung durchgeführt werden, um abzuklären, ob Markt Herrnsheim ins staatliche Förderprogramm der Gigabit-Richtlinie kommen können. Dann seien die Kommunen Bauträger, der Staat gewähre 90 Prozent Zuschuss und die Gemeinde müsse einen Eigenanteil von zehn Prozent aufwenden.
Seniorennachmittage besuchen
Die Bürgermeisterin wies auf die Seniorennachmittage in Markt Herrnsheim an jedem ersten Donnerstag im Monat in der Marktschänke ein. Unter der Leitung von Anita Bühringer und Marta Weinfurtner könnten Seniorinnen und Senioren dort die Gemeinschaft verleben. "Das Wohl der Bürgerinnen und Bürger und die Förderung des großen ehrenamtlichen Engagements steht weiterhin im Mittelpunkt unserer Arbeit", meinte die Bürgermeisterin und fügte hinzu: " Gemeinsam können wir die Aufgaben bewältigen und zuversichtlich in die Zukunft blicken."