Trinkwasser und Abwasser in Obernbreit werden teurer. Damit reagiert die Gemeinde zum einen auf den gestiegenen Einkaufspreis beim Wasser, andererseits auf höhere Kosten beim Unterhalt der Versorgungseinrichtungen.
Sowohl die Wasserversorgung, als auch die Abwasserentsorgung sind kostenrechnende Einrichtungen einer Gemeinde. Das heißt: Die Aufwendungen dafür sind auf die Nutzer umzulegen. Um nicht alljährlich auf die Schwankungen bei Aufwand und Ertrag reagieren zu müssen, wird die Kostendeckung alle vier Jahre überprüft.
Wie Kämmerer Wolfgang Schmer in der Ratssitzung am Mittwochabend erläuterte, läuft der derzeitige Kalkulationszeitraum, der im Januar 2021 begann, Ende dieses Jahres ab. Aus den tatsächlichen und voraussichtlichen Rechnungsergebnissen der Wasserver- und Abwasserentsorgung der vergangenen Jahre wurden die Gebühren für die kommenden vier Jahre neu festgelegt. In beiden Fällen steigt der Preis.
Im Bereich der Wasserversorgung kostet der Kubikmeter Frischwasser künftig 1,93 Euro netto pro Kubikmeter anstelle von 1,50 Euro. Sowohl der Anstieg des Wasserbezugspreises um 20 Cent pro Kubikmeter als auch Investitionskosten, etwa in neue Zähler und den Austausch etlicher Wasserschieber, führen zu einer Ausgabensteigerung.
Diskussion um hohe Grundgebühr
Deutlich angehoben wird die Grundgebühr: von 30,68 Euro auf 61,36 Euro – allerdings pro Jahr. Diese deutliche Anhebung begründet Schmer damit, dass dadurch die "magische Grenze von zwei Euro" für den Kubikmeterpreis beim Wasser unterschritten werden könne.
Als "extrem" bezeichnete Tobias Watzlik die Verdopplung der Grundgebühr und Matthias Tremmel sieht dadurch eine "Bestrafung der Wassersparer". Allerdings: Eine niedrigere Grundgebühr, die seit 1998 unverändert ist, würde eine Steigerung des Kubikmeterpreises nach sich ziehen. Am Ende stimmten acht der 13 Räte der vorgelegten Erhöhung zu.
Keine Diskussionen gab es dann bei der Erhöhung der Abwassergebühr, die ohne Gegenstimmen von 1,49 Cent auf 1,90 Cent für Schmutzwasser und von acht auf neun Cent beim Oberflächenwasser steigt. Die Grundgebühr bleibt unverändert bei 24 Euro pro Jahr.
Am 8. November konnte im Kindergartenneubau Richtfest gefeiert werden. Bürgermeisterin Susanne Knof ist nach wie vor zuversichtlich, noch in diesem Jahr den Estrich ins Haus einbauen lassen zu können. Auch wenn wohl witterungsbedingt eingedrungenes Wasser im Haus und dazu ein krankheitsbedingter zeitlicher Ausfall der Sanitärarbeiten eine leichte, zwischenzeitlich wieder fast aufgeholte Verzögerung bedeutet haben.
In der auf den 11. vorgezogenen Dezembersitzung des Gemeinderats soll über die neue Grundsteuer beraten und beschlossen werden.