Ein 37-Jähriger aus Albertshofen (Lkr. Kitzingen) muss vermutlich wegen versuchten Totschlags hinter Gitter. Bestätigt sich vor dem Landgericht Würzburg die Anklage der Staatsanwaltschaft, hat er am 23. März seine ehemalige Partnerin und ihren Bekannten mit einer Kettensäge attackiert.

Im Vorfeld mehrfach bei der Ex-Freundin aufgetaucht

Das Paar lebte nach Angaben von Oberstaatsanwalt Tobias Knahn schon länger getrennt. Aber immer wieder versuchte der 37-Jährige, zu ihr zurückzukehren. Mitte März ließ die Frau ihn laut Staatsanwaltschaft Würzburg dann noch einmal bei sich übernachten, was er wohl als Signal der Hoffnung verstand.

Als er kurz darauf gegen Abend erneut bei ihr auftauchte, war gerade ein 43-jähriger Bekannter da. Sie wies den Ex-Freund ab und machte ihm klar, dass es keine Rückkehr geben werde. Eine Viertelstunde später tauchte er erneut bei ihr am Haus auf. Diesmal hatte er die Kettensäge in der Hand.

Überwachungskamera filmte das Geschehen

Eine Überwachungskamera filmte zufällig, wie er die laufende Säge drohend im Garten vor dem Haus gegen Kopf und Körper seiner ehemaligen Partnerin schwang. Dabei soll er gerufen haben: "Ich kriege dich."

Die Attacke galt zunächst der Frau. "Wie sich im Nachgang herausstellte, war der Mann auch auf den 43- jährigen Bekannten der Frau mit der Säge losgegangen und hatte diesen hierbei leicht verletzt", meldeten Polizei und Staatsanwaltschaft Tage später in einer Pressemitteilung.

Fahrradschloss gegen Kettensäge

Der bedrohte 43-Jährige versuchte, die Säge mit einem rasch ergriffenen Fahrrad-Kettenschloss zu blockieren und so von seinem Körper fernzuhalten. Die Frau konnte ihrem ehemaligen Partner schließlich ein Bein stellen. Als er fiel, entrissen die beiden ihm die Säge und überwältigen ihn, ohne große Verletzungen zu erleiden.

Da eine Überwachungskamera alles aufzeichnete, "konnte auch die Tat des 37-Jährigen weiter konkretisiert werden", hieß es in der Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. "Demnach ist der Angreifer nunmehr des versuchten Totschlags dringend verdächtig, nachdem er mit der eingeschalteten Säge auf seinen Kontrahenten losgegangen war."

Bei den Ermittlungen stellte die Polizei fest: Der eifersüchtige Mann hatte bei der Tat einen Alkoholwert von 1,6 Promille. Er kam in Untersuchungshaft und muss am Freitag wegen versuchten Totschlages in Würzburg auf der Anklagebank Platz nehmen.