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KITZINGEN
Traumhafte Blicke und verlorene Plätze
Sulzfeld als Postkartenmotiv, auch das bietet die Traumrunde Kitzingen/Sulzfeld.
Foto: Hans Will | Sulzfeld als Postkartenmotiv, auch das bietet die Traumrunde Kitzingen/Sulzfeld.
Hans Will
Hans Will
 |  aktualisiert: 27.04.2023 07:18 Uhr

Seit ihrer Einführung 2015 sind die acht TraumRunden im Landkreis der Renner unter den Wanderwegen im Landkreis Kitzingen. Seit dem Frühjahr gibt es sieben neue Rundwanderwege. Wir waren auf der TraumRunde Kitzingen/Sulzfeld bereits im späten Frühjahr unterwegs, als es noch Pfützen gab. Sie erscheint nach Prichsenstadt als Teil zwei der kleinen Serie.

Vom Parkplatz an der Eherieder Mühle oder dem Römerhof geht es den ansteigenden Weg hinauf zum Waldrand. Vorbei an Streuobstwiesen, Weinbergen, Steinmännchen und Getreidefeldern lohnt sich oben der Ausblick auf Kitzingen und den Schwanberg.

Begegnungen möglich

Auf dem Weg durch das urige Waldstück, auf ausgewaschenen Waldwegen kann man schon mal auf einen Mountainbiker oder Geländeläufer treffen. Vorbei an einer fast zerfallenen Holzhütte kommt man auf einen Betonweg und sieht den ehemaligen Wachturm der US Army. Vor dem mit Stacheldraht eingezäunten Gebiet liegen Schafe im Schatten. Wer die Augen offen hält, kann auch verschiedene Reptilien entdecken, eine Zauneidechse oder Blindschleiche zum Beispiel.

Im eingezäunten Bereich, der bis kurz vor dem Abzug 2006 die Hundeschule der US-Militärpolizei beherbergte, rennen Ziegen herum. Gegenüber ist ein kleiner zugewachsener Teich. Alternativ kann man im Wald laufen und kommt ebenfalls neben dem Wachturm auf dem ursprünglichen Weg wieder heraus.

Wenige Meter sind es bis zu einem Schild mit der Aufschrift Nonnenbrünnle auf der linken Seite. Ein schmaler Pfad führt zur gemauerten Quelle, bei der man sich mit dem dort an einer Kette angebrachten Schüsselchen erfrischen kann. Vor Jahren war dies Ziel vieler Kitzinger bei ihren Sonntagsspaziergängen. Weiter geht es auf einem Betonweg aus der Zeit, als die Amerikaner hier regelmäßig übten.

Verlorene Plätze

Nach wenigen hundert Metern nähert man sich dem ehemaligen Militärgelände mit seinen Lost-Places-Motiven (verlorene Plätze). Die Bunker sind aber durch dicke Schlösser gesichert. Geht man links davon den Betonweg entlang bis zum Tor, hat man eine schöne Sicht auf den Kitzinger Golfplatz und dem Schwanberg im Hintergrund.

Eines muss man sagen, verlaufen kann man sich auf diesem Rundweg nicht: Hunderte von Schildern weisen den Weg. Durch die grüne Lunge Kitzingens oberhalb des Maines, durch Wälder, Wiesen und Weinberge geht es Richtung Sulzfeld. Dann sieht man auch schon bald die Kirchturmspitze. Vorbei an den vom Künstler Arno Hey gefertigten Metallbuchstaben Cyriakusberg kann man entweder direkt nach Sulzfeld gehen. Oder man läuft weiter zu einem Transformatorenhaus und genießt die Sicht ins Maintal.

An der Mainlände angekommen, hat man die Hälfte der Tour geschafft und kann sich am zum Imbiss umgebauten Bauwagen stärken und die Schokoladenseite des Weindorfes betrachten. Am Main gibt es eine kleine Badebucht und damit Gelegenheit, sich an heißen Tagen abzukühlen. Durch das malerische Sulzfeld, vorbei an dem Haus, in dem die Meterbratwurst erfunden wurde, geht es zum oberen Tor, bergauf zur Sternenwarte mit schöner Aussicht. Teilweise verläuft die TraumRunde auf dem Cyriakusberg-Wanderweg. Dann wechseln sich Streuobstwiesen und Weinberge auf einem herrlich zu laufenden Weg ab. Ein bisschen bergauf und -ab, dann kommt langsam die Klinge wieder zum Vorschein und der Wald in Sichtweite. Am Kreuzungspunkt Richtung Kaltensondheim kann man ein paar Meter in Richtung Autobahnbrücke laufen und sieht links im Wald ein Schild, das an einen Blitzeinschlag erinnert. Nach einem weiten Bogen im Wald geht es meist am Waldrand wieder zurück zum Ausgangspunkt, wo sich ein Blick auf die beiden Emus und das Lama lohnt, die da in einem Gehege die Sonne genießen.

Traumrunde

Der Wegeverlauf: Start ist am Parkplatz oberhalb der Eherieder Mühle. Durchs Nonnenholz geht es an der Schwedenschanze und dem Nonnenbrünnle vorbei zum ehemaligen Militärgelände. Weiter zum Dreiländereck, wo Erlach, Sulzfeld und Kitzingen aufeinandertreffen. Durch den Klingenwald geht es zum Maintal und dann an der Sternwarte vorbei nach Sulzfeld und auf den Marktplatz, der auch ein Startplatz sein kann. Über den Cyriakusberg, vorbei an den Brunnen in der Klinge, kommt man zurück ins Nonnenholz. Daten: Die Strecke ist 12,3 Kilometer lang, 134 Höhenmeter sind zu bewältigen. Etwa vier Stunden ist man unterwegs. Im Flyer zu den Traumrunden gehen die Fachleute von mittlerer Kondition aus.

Infos: www.wanderglueck-kitzingerland.de und www.maipost.de

 
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