Zum inzwischen 9. Mal fand am Samstag und Sonntag in der Frankenhalle die Motorradmesse Wheelies statt. Die Zweiradschau gilt als die größte Nordbayerns und hat bis heute nichts an Anziehungskraft verloren. Zwischen 4500 und 5500 Besucher waren aus dem gesamten nordbayerischen Raum, dem benachbarten Thüringen oder Hessen angereist. Einige Unentwegte waren standesgemäß auf zwei Rädern angereist. Was ein echter Biker ist, der lässt sich von sieben Grad Lufttemperatur nicht abhalten und bis zum Samstagnachmittag schien die Sonne.
Action und Nervenkitzel verbreitete einmal mehr Horst Hoffmann mit seiner Stuntshow. Auf seiner 50 Kubikzentimeter Trial-Maschine, auf einem Quad und zum Abschluss auf einer 180 PS starken Maschine zeigte der 43-Jährige, der im Alter von sieben Jahren von seinem Vater das erste Motorrad bekam, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Schon seine zahlreichen Meistertitel und die Einträge im Guinnessbuch sprechen für sich. Die Zuschauer erlebten Zweiradartistik pur, als Hoffmann mit dem Moped über eine Wippe und einen schmalen Balken balancierte, ein Auto längs und quer überquerte, auf dem Dach kurz stoppte, um dem applaudierenden Publikum zuzuwinken. Schnell fanden sich ein paar Mutige, die sich auf eine Decke legten, damit Hofmann über sie hinwegfliegen konnte. Rückwärts sitzend freihändig fahren, stehend im Sattel eine Runde drehen oder mit schnellen Kreiseln auf der Stelle die Reifen malträtieren und Donuts in den Asphalt brennen: Hoffmann begeistert damit Jahr für Jahr die Besucher.
Doch nicht nur Show und Action waren angesagt. Schließlich gab es die neuesten Modelle fast aller namhaften Hersteller zu sehen. Das Angebot ließ keine Wünsche offen. Vom sündhaft teuren Custom-Bike als Einzelanfertigung, zum Preis einer Eigentumswohnung über gemütliche Chopper und Cruiser, bis hin zu Enduros oder dem klassischen schnörkellosen Naked-Bike war für jeden und jede etwas dabei. Ausgewachsene Rennboliden standen neben kultigen Motorrollern im Look der 60er Jahre. Die bunte Vielfalt der japanischen Maschinen ergänzte sich mit Kultobjekten der Marken Harley-Davidson, Boss-Hoss oder Moto-Guzzi. Beim Anblick von Motorrädern der längst vergessen geglaubten Marken Triumph, Norton oder Horex gerieten vor allem ältere Herren ins Schwärmen. Da wurde manche Erinnerung wach und wer wollte, durfte gerne daran teilhaben. Seriös wirkende, leicht angegraute, ältere Semester schwangen sich mit verklärtem Blick in den Sattel einer 1200er oder 1600er BMW, lehnten sich, den breiten Lenker fest im Griff, genüsslich auf einer Harley zurück und träumten von einer Tour auf der Route 66. Manche machten auch gleich Nägel mit Köpfen und buchten auf der Messe eine geführte Tour durch die USA oder zu anderen Traumzielen dieser Welt.
Auf großes Interesse stieß ein Airbag für Motorradfahrer und auch die Beamten der Motorradstaffel der Polizei freuten sich über zahlreiche interessierte Gesprächspartner.
Prima gemacht Ralf!