Seit über einem halben Jahrhundert ist das Terrassenbad der Stolz der Markt Einersheimer. Jetzt verstärkt sich der Stolz auf das Infrastruktur-Juwel, erstrahlt das Freibad im Grünen doch in neuem Glanz nach der Generalsanierung. Mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 17. Juni, um 10 Uhr und ab 11 Uhr mit Festansprache und Grußworten wird das runderneuerte Terrassenbad feierlich wiedereröffnet.
Die Generalsanierung war mit Gesamtkosten von knapp 3,1 Millionen Euro das größte Investitionsprojekt in der Geschichte der Gemeinde. Dass die Gemeinde das Großprojekt anpacken konnte, dazu half ein Zuschuss von 1,047 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ (Teil des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung). Diese frohe Kunde aus dem Bundesbauministerium überbrachte im Jahr 2016 die CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber.
Schritt für Schritt
Wie sich die Baufortschritte gestalteten, erläuterte Architekt Walter Böhm kürzlich am bundesweiten Tag der Städtebauförderung. Inzwischen sind das Schwimmbecken und das Kinderbecken fertig und die Außenanlagenbauer sind im sprichwörtlich heißen Endspurt, um die Pflasterflächen zu verlegen und den Rollrasen für die künftigen Grünflächen auszurollen.
Der Architekt, die Planungsgesellschaft plafog aus Kulmbach und Bürgermeister Herbert Volkamer und seine Gemeinderatskollegen sind zufrieden, dass sich das Großprojekt im Kostenrahmen bewegt. Daneben musste die Gemeinde noch Geld ausgeben, um einen neuen Abwasserkanal zu bauen, der vom Terrassenbad zur Kläranlage führt.
Fast zwei Jahre geschlossen
Das Bad war am 4. September 2016 geschlossen worden, Anfang 2017 konnten die ersten Aufträge vergeben werden, ehe im Mai vergangenen Jahres der Baubeginn kam. Herbert Volkamer überwachte die Baufortschritte mit Argusaugen und seitens der Gemeinde richteten die Verantwortlichen mit dem Bürgermeister, seinem Stellvertreter Gerd Fuchs, Ratsmitglied Marcus Hegwein und Petra Krist vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft einen so genannten „Schwimmbadausschuss“ ein. Der tagte jeden Mittwoch auf der Baustelle, um alles im Griff zu haben. Seit der Schließung waren die Bauhofmitarbeiter oftmals im Einsatz und haben der Gemeinde einiges an Kosten gespart und zeitliche Verzögerungen gemindert.
Eröffnung 1967
Das Terrassenbad war am 28. Mai 1967 eröffnet worden und war damals als Schulschwimmbad bezuschusst worden, wurden doch noch neun Jahrgangsstufen in der Volksschule Hellmitzheimer Bucht unterrichtet. Im Vergleich zu heute erscheinen die damaligen Baukosten von 380 000 D-Mark als Klacks.
Jetzt, nach 50 Jahren, machten die beauftragten Firmen alles neu. Das neu geschaffene Schwimmerbecken hat die Maße von 33 mal 16 Meter, misst an der tiefsten Stelle 3,38 Meter und geht runter bis auf 90 Zentimeter, was ein Wasservolumen von 1200 Kubikmeter bedeutet.
Fast alles ist neu
Das einst weit höher gelegene Kinderbecken wurde herunter verlegt und befindet sich jetzt in Sichtweite westlich des großen Beckens. Ob Rasen, Gehwege, Betriebs- und Sozialgebäude oder Wassertechnik, alles wurde erneuert und auch das Umfeld des Kiosks und die Bestuhlung dafür sind nagelneu. Mit der Familie Christine und Werner Spiller haben sich auch neue Pächter für den Kiosk gefunden, so dass für Speisen, Getränke, Eis und Süßigkeiten gesorgt ist.
13 Freiwillige machen mit
Wie sich die Markt Einersheimer mit ihrem Terrassenbad identifizieren, zeigte sich vor Monaten, als der Bürgermeister einen Aufruf für ehrenamtliches Personal zur Schwimmbadaufsicht ins Amtsblatt setzte.
Rasch fanden sich mit Irene Hartmann, Ernie Kraft, Alexandra Käufer, Christina Bergmann, Ingo Bergmann, Werner Wintzheimer, Hans Hartmann, Burkhard Buchfelner, Thomas Käufer, Andreas Maurer, Friedrich Kraft, Gerd Fuchs und Michael Auer 13 Freiwillige. Sie absolvierten bei der Wasserwacht eine theoretische und praktische Ausbildung. Sie werden künftig ehrenamtlich in zwei Schichten als Badeaufsicht Dienst machen – unterstützt von der Wasserwacht-Ortsgruppe Iphofen an Wochenenden.