Der Rektor der Markt Einersheimer Schule, Fritz Ortner, hatte den 28. Mai 1967 damals als „bedeutsamen und heimatgeschichtlichen Tag“ bezeichnet. „Auch der 17. Juni 2018 ist ein bedeutsamer Tag für unsere Gemeinde“, sagte Bürgermeister Herbert Volkamer bei der Wiedereröffnung des Freibads nach der Generalsanierung. „Sie haben ein Schmuckstück, das in neuem Glanz erstrahlt“, bescheinigte Landrätin Tamara Bischof den rund 500 zur Eröffnungsfeier gekommenen Markt Einersheimern.
Holzkreuz durchs Wasser gezogen
Im ökumenischen Festgottesdienst segneten Dekan Ivo Huber und Diakon Peter Walter das Terrassenbad, indem sie ein Holzkreuz durch das Schwimmbecken ziehen ließen. Die Geistlichen wünschten den Badbesuchern viel Spaß beim Freizeitvergnügen und gute Leistungen beim Schwimmsport. Herbert Volkamer begrüßte viele Ehrengäste wie Ehrenbürger Nikolaus Knauf, die Vertreter der Landesbaudirektion, Kommunalpolitiker aus der Umgebung sowie die beteiligten Planer, Architekten und Firmen.
„Pack die Badehose ein“
Der Schulchor sang das Lied „Pack die Badehose ein“ und hinterher spendierte der Bürgermeister allen Kindern aus dem Kindergarten und der Schule ein Eis. Für die Erwachsenen gab es gratis den Markt Einersheimer Vogelsang-Schoppen zur Feier des Tages und im Kollektiv stießen alle auf das schmucke Bad an. „Vorbei sind jetzt die Zeiten des Improvisierens und Reparierens“, erklärte Herbert Volkamer, denn jetzt habe das Bad die modernste Wassertechnik, ein nagelneues Edelstahlbecken und ein neues Kinderbecken sowie ein generalsaniertes Betriebs- und Sozialgebäude.
Rückblick auf die Sanierung
Herbert Volkamer schilderte die ersten Gespräche für die Generalsanierung mit Planern und die Bemühungen um öffentliche Zuschüsse. Der Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Iphofen, Leo Eckert, habe den Weg dazu bereitet, dass die Gemeinde in den Genuss von 1,047 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in Sport, Jugend, Kultur“ aus dem Bundesbauministerium gekommen sei.
Zuschuss aus dem Förderprogramm
Die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber (CSU) hatte die Bewerbung der Markt Einersheimer als einer unter bundesweit 1000 Antragstellungen unterstützt. Weisgerber überbrachte Ende 2017 die frohe Kunde, dass Markt Einersheim als eine von sieben bayerischen Kommunen zum Zuge gekommen war. Anja Weisgerber lobte, dass das Anpacken und das Programm des Wiedereröffnungstags zeige, wie die Gemeinschaft in Markt Einersheim gelebt werde. Ein weiterer Beleg dafür ist, dass sich eine Gruppe Freiwilliger gefunden hat, die künftig in Zusammenarbeit mit der Wasserwacht-Ortsgruppe Iphofen ehrenamtlich als Badeaufsicht arbeitet.
Schwimmunterricht wichtig für Kinder
Wie auch Tamara Bischof betonte Anja Weisgerber, dass der Schwimmunterricht für Kinder sehr wichtig sei und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstelle. „Es hat viele Probleme gegeben, die den Baufortschritt immer wieder gebremst haben“; zuletzt klappte es mit dem Rollrasen nicht, der nachgeliefert wird. „Jetzt haben wir ein Bad, das nicht schöner sein könnte, und damit einen Eckpfeiler unserer Infrastruktur“, betonte der Bürgermeister. Das Projekt sei für die kleine Gemeinde ein Gewaltakt gewesen.
3,1 Millionen Euro Kosten
Dank des engagierten Einsatzes des Bauhofpersonals habe die Gemeinde einiges an den Kosten sparen können, so dass der Kostenrahmen von 3,1 Millionen Euro eingehalten werden kann. „Sie sollten ihren Altvorderen danken, die vor 51 Jahren die Initiative zu dem Bau ergriffen hatten“, wandte sich Tamara Bischof an die Anwesenden. Sie lobte den Mut von Bürgermeister und den Gemeinderäten, die die Generalsanierung angepackt hatten.
Feierstunde mit großem Juchee
Die Feierstunde umrahmten die Chöre des Kindergartens, der Schule, der Kirchengemeinde und des Gesangvereins sowie der Posaunenchor. Ein schönes Bild gaben die Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine dem Festakt. „Unser Freibad ist neu“ und „Juhuu, die Wanne ist voll“, sang das Duo Gaby Klein und Stefan Kinkeling, bevor der Bürgermeister zur Tat schritt. „Mit dem Ablegen meines Jackets und dem Sprung ins Wasser werde ich symbolisch den Stress, Ärger und die Anspannung aus den Kleidern schütteln“, verkündete Herbert Volkamer, ehe er ins Becken sprang. Kaum war der Bürgermeister aus dem Becken geklettert, rauschten die ersten Wasserratten den Sprungturm hinunter.