
Rumpelpisten wie die Staatsstraße 2272 in Kitzingen (Kaltensondheimer Straße) sind im Landkreis kein Einzelfall. Über Schläge, Löcher, Buckel und Risse in diversen Fahrbahnen berichteten etliche Leser nach einem Aufruf in Zeitung und Internet. Ein Favorit unter den Stoßdämpfer-Teststrecken ist nicht auszumachen. Leicht in Führung liegen aber die Straße zum Schwanberg hinauf und die Tour zwischen Sulzfeld und Segnitz.
Wer die eigentlich romantische Straße zum Schwanberg hochhoppelt, hat wenig von der schönen Walddurchquerung. Konzentration ist auf der welligen und engen Strecke angesagt, deren Zustand den Gasfuß der meisten Autofahrer zügelt. Für den Rest hat das Landratsamt das Tempolimit vorgegeben. Mehr als 30 Stundenkilometer sollten es nicht sein.
Die Schwanbergstraße, 1910 gebaut, ist laut Matthias Will vom Landratsamt ein „Dauerbrenner“. Einer der in naher Zukunft angepackt werden soll, wie der Abteilungsleiter für technische Angelegenheiten erklärt. Weil das bergige Gelände verschiedene Böden aufweise, sei eine aufwändige Baugrunduntersuchung nötig. Die soll 2016 durchgeführt werden.
Wann die Straße selbst von Grund auf erneuert wird, steht noch nicht fest. Klar nur: Die knapp zwei Kilometer werden teuer und sind laut Will „keine normale Maßnahme“ im Erneuerungsprogramm des Landkreises. Im Vorjahr hatte Landrätin Tamara Bischof schon gemutmaßt: „2,5 Millionen Euro werden nicht reichen“.
Sicherlich kein Schnäppchen wird auch der geplante und teilweise heftig umstrittene Neubau der kurvigen und teilweise maroden Staatsstraße zwischen Sulzfeld und Segnitz. Auch wenn sich die Strecke zum Testen der Federungseigenschaften eines Wagens gut eignet, wird das Staatliche Bauamt seine Ausbaupläne nicht lange hinausschieben können. In Teilbereichen sackt die Straße schon in Richtung des nahen Mains ab und zeigt tiefe Risse. Schon deshalb ist hier Tempo 50 angesagt.
Ein großes Ärgernis, nicht nur für Leser Friedrich Angene, ist die Kreisstraße 1 zwischen Nenzenheim und der Landkreisgrenze zu Mittelfranken in Richtung Frankenberg. Das – laut Angene – „Schreckensbeispiel“ KT 1 ist nicht nur eine Schüttelstrecke der harten Art, sondern auch ein Fall fürs Landgericht.
Der Grund: 2010 wurde die Straße auf rund 2,1 Kilometern ausgebaut. Weil die für gut eine Million Euro erneuerte Fahrbahn laut Presseschreiben des Landratsamts schon im Februar 2012 auf einer Strecke von rund einem Kilometer deutliche Schäden zeigte, gab es ein Beweissicherungsverfahren.
Seither streiten Landratsamt und die Baufirmen, wer denn nun schuld ist an den Wellen, Löchern und Spurrillen der Strecke. Diverse Gutachten und Stellungnahmen liegen dem Würzburger Landgericht zur Entscheidung vor. Für die Autofahrer auf der Schadensstrecke gilt Tempo 50.
Licht am Ende des Horizonts sehen die Menschen in Krautheim. Die seit langem marode Ortsdurchfahrt, die Teil der Staatsstraße 2274 ist, soll 2017 erneuert werden. Wie es zuletzt bei einer Bürgerversammlung hieß, könnten die Baufahrzeuge frühestens Mitte 2016 anrollen. So schnell geht's mit der Kreisstraße zwischen Rödelsee und Mainbernheim nicht, die ebenfalls mehr als nur Fahrbahn-Kosmetik braucht. Will zufolge sei ein Ausbau geplant, ein Zeitpunkt aber noch nicht fix.
Straßenerhalt- und Erneuerung sind eine teure Aufgabe. Der Landkreis, der 260 Kilometer Staatsstraßen zu erhalten hat, steckt jährlich rund 2,1 Millionen Euro in sein Fahrbahnnetz. Gut fünf Millionen Euro investiert der Freistaat über das Staatliche Bauamt in 80 Kilometer Bundesstraße und 210 Kilometer Staatsstraßen, die im Landkreis unter die Räder kommen.
Es ist doch nur noch ein Drama in Unterfranken über viele Strassen zu fahren!
Bestes Beispiel von Prosselsheim Richtung Volkach!
Der Aufbau Ost ging recht schnell und hat den Westen teilweise überholt!
Aber nun wird es endlich einmal Zeit das unsere Politiker aufwachen und in die Infrastruktur West investieren! Bei uns sind doch die Straßen teilweise noch schlechter als sie im Osten jemals waren!!!