
Holz, wohin man schaute: Rund 200 Aussteller präsentierten beim zehnten Scheinfelder Holztag die Vielfalt des wertvollen Rohstoffes. Goldenes Oktoberwetter dürfte die erwarteten 10 000 Besucher beschert haben.
Begehrtes Fotomotiv
Die neue Scheinfelder Holzfee Antonia Günther, die ihr Amt von Johanna Sussmann am Samstag bei der offiziellen Eröffnung der größten Holzmesse in Franken und vermutlich auch im bayerischen Raum übernommen hatte, war begehrtes Fotomotiv auf der Holzmeile. Beide waren zusammen mit Roswitha Luger vom Organisationsteam auf dem Holztag unterwegs.
Rund um den Schulbereich und vor allem in den Sporthallen war mehr die filigrane Seite des Holzes vertreten. Feinste Holzarbeiten, Gedrechseltes, Geschnitztes, Holzschmuck, Tabakpfeifen, Instrumente, Möbel, Parkett und vieles mehr boten die Aussteller an. Selbst Handtaschen und Krawatten aus Holz gab es.
Der weiträumige Außenbereich gehörte überwiegend den größeren Dingen aus Holz oder den Geräten und Maschinen zur Bearbeitung. Es war der Bereich der Zimmerer, Holzhausbauer, Forstmaschinenverkäufer, Baumschulen oder Holzskulpturenhersteller.
Die Besucher staunten nicht schlecht, wie in kürzester Zeit aus Stämmen handliche Scheite oder Bretter wurden. Die regelmäßigen Vorführungen stießen immer auf großes Interesse bei den Besuchern, unter denen viele den Tag als Familienausflug nutzten. Informatives über Pellet-Heizungsanlagen, Jagd und Waldbewirtschaftung rundeten den Holztag, bei dem auch die Kinder auf ihre Kosten kamen, ab.
Instrumente aus Fichte
Am Vortag war im Beisein der Baumpaten, Peter und Claude Stahl, eine Fichte auf der Jahresbaumallee der Stadt Scheinfeld gepflanzt worden. Ludwig Albrecht, Leiter des Amts für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten Uffenheim, hob die Bedeutung der Fichte zum Beispiel als Bauholz aber auch für den Instrumentenbau hervor. Bestes Beispiel dafür waren die Hohenbühler Alphornbläser aus Seinsheim, deren Instrumente nämlich aus Bergfichte gebaut worden sind.
Allerdings bereite der Klimawandel der Fichte im Gegensatz zur Eiche Probleme. Mit Blick auf eine alte Fichte im Tiefenbachtal bei Burgbernheim hat Albrecht aber die Hoffnung, dass von den derzeitigen Baumanteil der Fichte von 15 Prozent im Landkreis Neustadt/Aisch- Bad Windsheim im Jahr 2100 noch zehn Prozent vorhanden sind.
In Vertretung von Minister Helmut Brunner würdigte Ministerialdirigent Georg Windisch den Verdienst der Stadt um den Rohstoff Holz. Bayern sei mit 2,6 Millionen Hektar Wald ein Holz- und Waldland. An diesem Rohstoff führe kein Weg vorbei. „Sie zeigen mit dem Holztag Kante – mit einem Rohstoff, den die Gesellschaft braucht“, dankte Windisch Bürgermeister Claus Seifert.
Ein Leuchtturmprojekt
Peter Aicher, Präsident des Landesinnungsverbandes des Bayerischen Zimmererhandwerks und Vorsitzender von Holzbau Deutschland, bezeichnete die Veranstaltung als Leuchtturmprojekt. Dies freute Bürgermeister Claus Seifert, der aber weiß, dass ohne viele Ehrenamtliche ein solcher Tag nicht möglich wäre. Namentlich dankte er Rita Schiffermüller, vor allem aber dem Bauhof und Roswitha Luger vom Organisationsteam.