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GEISELWIND
Tankstelle für Geist und Seele
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 11.09.2016 03:35 Uhr

Seit 2001 gibt es die Autobahnkirche im Geiselwinder Autohof Strohofer. Geleitet wird sie von Manuela Strohofer. Die 52-Jährige Unternehmerin und Mutter von fünf Kindern fungiert auch mit ganzer Leidenschaft als Wortgottesdienstleiterin. Ein Gespräch über Gott und das Jubiläum „15 Jahre Autobahnkirche“.

Der Sinn einer Autobahnkirchen ist . . .

Manuela Strohofer: . . . unterwegs auf den stark frequentierten Straßen unseres Lebens auch eine Tankstelle für den Geist und die Seele anzufahren, zur Ruhe zu kommen, Belastendes abzugeben, sich von Gott berühren und verwandeln zu lassen – um gelassen, gestärkt und ermutigt weiter zu fahren.

Wie kam es zu der Idee, im Autohof ein Gotteshaus zu bauen?

Strohofer: Unsere Familie wollte Gott schon immer einen festen Platz in unserem Unternehmen geben. So entschied mein Vater 1998 im Zuge des Eventzentrum-Baues diese Kirche direkt an das Eventzentrum zu bauen, also im pulsierenden Veranstaltungstrubel. Um die Menschen daran zu erinnern, dass wir alle Freude und Spaß haben sollen jeden Tag, aber uns auch Zeit nehmen sollen für Gott. Unsere Kirche ist eine 'Kirche unterwegs', wir bringen also Gottes Wort dorthin, wo viele Menschen zusammenkommen.

Was bedeutet der Glaube für Sie?

Strohofer: Er ist das kostbarste und wertvollste Gut auf der Welt. Die Macht der Liebe kann alles Böse überwinden.

Wie oft besuchen Sie die Autobahnkirche?

Strohofer: Mehrmals täglich, auch für mich ist dieser Ort eine Kraftquelle für den Tag. Ich lese täglich im Anliegenbuch der Kirche und bete für die Menschen, die Gott mir anvertraut hat.

Wie viele Autobahnkirchen gibt es in Deutschland?

Strohofer: Mittlerweile sind des 44 Autobahnkirchen in Deutschland, unsere ist die 20., aber die erste privat gebaute ökumenische Autobahnkirche. Übrigens ist dies ein Phänomen, solch ein Netz an Autobahnkirchen gibt es auf der ganzen Welt nur in Deutschland.

Wie wird die Kirche angenommen?

Strohofer: Sehr gut, es sind auch schon viele wundersame Dinge und tiefe Begegnungen geschehen. Es ist schwierig, eine genaue Besucherzahl festzustellen. Es sind aber mehrere Tausend im Jahr.

Reden wir über Geld: Was hat der Bau gekostet? Was kostet der Unterhalt?

Strohofer: Über Kostenfragen möchte ich nicht sprechen. Es ist uns sehr viel wert, den Menschen, die hierher kommen, diesen besonderen Ort anzubieten, diesen privat zu finanzieren und zu erhalten.

Worauf wurde beim Bau besonders Wert gelegt?

Strohofer: Dass die Menschen in der Schlichtheit dieser Kirche einen überkonfessionellen Raum erfahren, der die Wärme, die Liebe, die Geborgenheit und das Licht Gottes widerspiegelt. Einen Ort, wo man möglichst schnell runterfahren kann, zur Ruhe und Besinnung kommt.

Wie kam es, dass die Autobahnkirche Ihr Projekt wurde?

Strohofer: Mein Vater hat den Rohbau hingestellt und dann zu mir gesagt: Jetzt mach mal fertig! Dies war tatsächlich die größte Herausforderung meines Lebens. Aber da ich jahrelang und intensiv in unserer Kirchengemeinde Sankt Burkhard in Geiselwind mitgearbeitet und mitgestaltet habe und auch seit 16 Jahren Wortgottesdienstleiterin bin, war und ist es mir eine große Freude, diese Kirche mit meinem Geist der Liebe und Leidenschaft für Jesus Christus zu füllen.

Stimmt es, dass Sie gerne Theologie studiert hätten?

Strohofer: Ja, das hatte ich nach dem Abitur vor. Aber eine Woche vor der Zeugnisausgabe ist mein Bruder Anton tödlich verunglückt, so dass mich meine Eltern gebeten haben, erst einmal eine Lehre bei uns im Unternehmen zu machen. Dann bin ich Mutter geworden, habe geheiratet und studiere seitdem das, was ich für meine Arbeit in dieser Kirche brauche. Darum ist die Kirche bis heute mein Baby.

Welche festen Termine gibt es?

Strohofer: In der Regel jeden Sonntag um 14 Uhr im Wechsel Eucharistiefeiern.

Was passiert am Sonntag zum Jubiläum?

Strohofer: Wir beginnen um 14.30 Uhr mit einem ökumenischen Dankgottesdienst. Danach gibt es eine Benefizveranstaltung in der Eventhalle mit Schwester Teresa Zukic und ihrem Bestsellervortrag: 'Der befreiende Umgang mit Fehlern'. Dies ist zu Gunsten eines Waisenhauses in Kumi in Uganda, dessen Gründer Pfarrer Charles Osire, selbst ein Waisenkind, ich in unserer Kirche kennenlernen durfte.

Ein Blick voraus – was ist im Herbst geplant?

Strohofer: Am 9. Oktober gibt es eine Konzertlesung mit dem Benediktinerpater Anselm Grün und Johannes M. Roth über ihr gemeinsamen Buch: 'Du bist einzigartig - Das göttliche Kind in dir'. Am 3. November ist Altabt Fidelis Ruppert aus Münsterschwarzach bei uns mit dem Vortrag 'Leben im Alter'. Und am 20. November gibt es eine internationale Nacht der Lichter mit modernen Gebeten und Gesängen aus Taizé.

Manuela Strohofer
Foto: Strohofer | Manuela Strohofer
 
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