
Die Seniorenpflege nimmt heutzutage einen immer größeren Umfang ein, da die Menschen immer älter werden. Die Gemeinde Markt Einersheim kann sich freuen, mit einer Tagespflege-Einrichtung, die mit dem Umbau und einen Anbau am Alten Kindergarten entsteht, künftig eine weitere Säule der kommunalen Infrastruktur vorweisen zu können. Die Einrichtung entsteht mit der Diakoniestation als Investor und Träger und die evangelische Institution wird künftig hier auch ihren Dienst- und Verwaltungssitz haben.
Dekan und Vorsitzender Diakoniestation Markt Einersheim, Ivo Huber, betonte beim Spatenstich die gute Lage im Ortskern nahe des Nürnberger Tors. Der Alte Kindergarten ist ein Gebäude aus dem Jahr 1885, von den zwei Stockwerken war zuletzt nur eine Etage als Wohnung genutzt. Die Verantwortlichen der Diakoniestation hatten im Vorjahr die zukunftsweisende Entscheidung getroffen, das historische Gebäude umzubauen, die eine Wohnung zu belassen und die Diakoniestation von Nenzenheim hierher zu verlagern und dort auch genügend Archivraum zu bekommen.
Die Tagespflege als Einrichtung mit 16 Pflegeplätzen wird in einem Anbau verwirklicht. Das Projekt kostet 1,5 Millionen Euro, „dafür gehen unsere gesamten Rücklagen drauf“, sagte der Dekan. „Wir freuen uns für unsere Bürger und die in der Umgebung in der Hellmitzheimer Bucht“, sagte Bürgermeister Herbert Volkamer. „Deswegen haben wir uns mit einer kräftigen Finanzspritze ins Zeug gelegt“, versicherte der Bürgermeister beim Verweis auf den Zuschuss seitens der Gemeinde von 400 000 Euro. Daneben hat die Gemeinde auch noch ihr Bauhofpersonal, das seit Jahresbeginn weitgehend die Abbrucharbeiten vornahm, zur Verfügung gestellt. „Wir haben noch eine Finanzierungslücke, die wir schließen müssen und hoffen deswegen noch auf Spenden“, skizzierte Ivo Huber die finanzielle Seite.
Im April rückten dann die ersten Baufirmen an und die Geiselwinder Baufirma Bräutigam übernahm den Hauptteil der Umbauarbeiten. Wie der Mainbernheimer Architekt Martin Zeltner beim Rundgang auf der Baustelle informierte, sind die Umbauarbeiten aufwändig, weil es in der 133-jährigen Geschichte des Hauses schon mehrmals Teilumbauten gegeben habe. Mit der Zimmererfirma Bayer und der Elektrofirma Hüßner kamen bei der Ausschreibung zwei örtliche Firmen zum Zug. Dazu bekamen mit dem Dachdeckerbetrieb Rudolf aus Fröhstockheim, der Sanitär- und Installateurfirma Kramer aus Mainbernheim, der Gerüstbaufirma Pfannes aus Großlangheim, der Abbruchfirma PK aus Gnodstadt, der Spenglerfirma Walter aus Estenfeld und der Geiselwinder Baufirma Bräutigam ausnahmslos Handwerksfirmen aus der Region die Aufträge für die ersten 600 000 Euro des Projektes.
Wie der Architekt schilderte, wurden zuerst jüngere Anbauten entfernt und nördlich vom Altbau wird der Tagespflege-Trakt eingeschossig angebaut. An den Schnittstellen der beiden Baukörper wird der barrierefreie Zugang zu den Einrichtungen geschaffen.
„Wir haben manche Hochs und Tiefs in der Planungsphase erlebt“, ließ Martin Zeltner wissen und er taxierte den Zeitpunkt der Inbetriebnahme auf „Anfang 2019“. „Seien sie mit so einem Termin vorsichtig. Eie es gehen kann, haben wir zuletzt an unserem Schwimmbad gesehen“, meinte Herbert Volkamer, der ein Lied davon singen kann, wie Zeitpläne bei Bauprojekten schnell zur Makulatur werden können.