
Der Tafel kehrt zurück. Nach der Corona-Pause kündigt Tafel-Chef Manfred Seigner einen vorsichtigen Neustart an. Zunächst wird allerdings einiges anders laufen als gewohnt. Das Konzept sieht zum einen die Ausgabe von bereits gepackten Tüten vor. Die bekommen die Kunden in die Hand gedrückt, wodurch sich der Kunden-Kontakt in Grenzen hält.
Ein weiterer wesentlicher Punkt: Die Ausgabe findet zunächst nicht in den Bauhof-Räumen in Kitzingen in der Äußeren Sulzfelder Straße statt, sondern an der frischen Luft auf dem Parkplatz davor. Das bringt allerdings einen Nachteil mit sich: Der Parkplatz ist nur samstags frei, weshalb es zunächst statt wie bisher zwei nur einen Ausgabe-Termin pro Woche gibt, also samstags von 10 bis gegen 13 Uhr. Wobei das Ende flexibel ist und von Manfred Seigner so definiert wird: "Bis keiner mehr kommt!"
Entscheidend für den Neustart war auch, dass inzwischen genügend Masken für die Helfer vorhanden sind. Neben einer Spende von 1000 Einmal-Masken konnte zudem mit Hilfe der Bundes-Tafel auch wiederverwendbarer Mund-Nasen-Schutz angeschafft werden.
Mit diesen Maßnahmen soll die langsame Rückkehr zur Normalität eingeläutet werden. Es ist ein Vortasten. Denn, so betont Seigner, sei eines auch völlig klar: "Wenn es nicht hinhaut, müssen wir wieder zumachen!" Auf gar keinen Fall mangeln wird es an fehlenden Tüten: Zuletzt bekamen die Kitzinger Helfer 5000 davon gesponsert. Die Tafel und die Tüten - das bleibt in nächster Zeit erst einmal eine Einheit.

Gewagt wird der Neustart ab Samstag, 20. Juni. Das Büro der Tafel ist bereits ab dem 18. Juni wieder von 11 bis 16 Uhr besetzt. Ab diesem Zeitpunkt wird auch das Tafel-Auto wieder unterwegs sein, um aus den rund 15 teilnehmenden Geschäften die zur Verfügung gestellten Lebensmittel abzuholen.
Viel länger hätten die Mitarbeiter auch gar nicht warten können, wie Seigner betont. Die Rufe nach der Tafel waren zuletzt immer lauter geworden. "Wir brauchen Euch!", hörten die Mitarbeiter immer wieder. Und auch von den eigenen Leuten bekam Seigner zunehmend das Signal: Ja, wird sind wieder bereit. Bei entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen müsste es doch mit dem Wiederbeginn klappen.
Eingestellt hatte die Tafel ihre Arbeit Mitte März, als der Lockdown begann. Manfred Seigner zog vor zweieinhalb Monaten die Reißleine, um seine 45 Mitarbeiter - die allesamt zur Risikogruppe gehören und auf ein Durchschnittsalter von 72 Jahren kommen- nicht zu gefährden. Zu den Ausgaben kommen im Schnitt um die 130 Menschen, um sich Lebensmittel abzuholen. In Kitzingen gibt es die Tafel seit nunmehr 17 Jahren. Der Verein hat um die 170 Mitglieder, von denen 45 aktiv bei der Sammlung, Sortierung und Ausgabe der gespendeten Lebensmittel mithelfen.