"See Ahoi" hieß es beim diesjährigen Stüchtball in Iphofen am Samstag, der ganz im Zeichen des Themas "Faszination Wasserwelt" stand. Das Kreuzfahrtschiff MS Stücht wurde sicher durch die Gewässer geführt von "Kapitän" Philip Straub und seinen "Gehilfen" Julius Straub, den Anmoderatoren. Auf ihrer Fahrt durch die hohe See casteten sie verschiedene Akteure, die für die "MS Stücht" geeignet wären und erstellten ihre eigene "Gästeliste", die mit an Bord darf: Das waren zum Beispiel "La Familia", sprich der Lenzer-Clan (aktive Familie in Iphofen), der "rote Baron" (Jürgen Kößler, SPD-Bürgermeisterkandidat), "Kommando A. T." (Albert Theresia, Iphöfer Original) und das "FBG-Kontigent" (Freibiergesichter).
Mit Wortwitz und unter viel Gelächter wurde überlegt, wie man die Eintrittskarten verschickt. Mit Blick auf Greta Thunberg hieß es da: "Eintrittskarten mit dem Auto verteilen und auch noch eine Fahrt auf einen Kreuzfahrtschiff – das muss man aufpassen, dass man sich nicht Gretas Zorn einhandelt."
Auf der Gästeliste dürfen natürlich auch nicht die VIPs fehlen (verfressen, inkompetent, peinlich), die da wären: Söder, Aiwanger und zwei Sportgrößen Becker und Müller. Aber nicht Boris Becker und Thomas Müller waren gemeint, sondern die lokalen Polit-Größen Barbara Becker (CDU aus Wiesenbronn) und Kitzingens OB Siegfried Müller. Der Wendler wäre auch noch ein Wunschkandidat gewesen – aber leider bekam seine Freundin nicht schulfrei.
Eine Serviette für die Veganer
Die Bordverpflegung ist natürlich auch sehr wichtig und was liegt da näher als ein typisches, fränkisches Buffet. Angst hat man da höchstens vor dem demonstrierenden "Gemüseauflauf" (Vegetarier). Und was macht man mit Veganern, Laktose-, Zucker und Weizenmehlallergikern? "Die bekommen eine Serviette."
Bevor die "MS Stücht" wieder in den sicheren Hafen einlief, gab es noch die verschiedenen Akteure zu besehen: Die "Iphöfer Kröpferli" bestachen mit ihrem Schautanz "Meerjungfrauen 2.0", der "Gondoliere vom Stadtsee" Giovanni Lucia hat als Berufswunsch Gäste über den Stadtsee wie in Venedig zu schippern, die "Stüchter Kids" präsentierten in ihrem Tanz, wie es in einer "Piratenspelunke" zugeht.
Den Stüchtvortrag stellten die Seinsheimer Galgenvögel Sandro Hönnl und Anika Schwarz mit ihrem Thema "Kleine Schwestern sind doof und Eltern sind peinlich". Die Beiden haben sich zum einen über ihre jüngere Schwester aufgeregt, "die nicht mal der liebe Gott wieder zurückhaben will", sowie über den Eltern, "die am Elternabend ein paar Schoppen zuviel hatten und diese dann vor dem Klassenzimmer entleerten."
Der Biber geht besser nach Rödelsee
"Leinen los" hieß es beim Matrosentanz des wilden Haufens. "Iphöfer G'schichtli" gab es von Barbara Weigand. Im Konkurrenzkampf mit Rödelsee besticht Iphofen jetzt mit zwei Waldkindergärten – einen normalen und einen mit wissenschaftlichem Bezug. Bürgermeister Mend verglich die Fertighäuser mit "Hundehütten" – aber das wäre nur ein Wortverdrehungsfehler, meinte der Bürgermeister in seiner letzten Amtszeit, er meinte lediglich "'ne Runde bitte".
In Bezug auf die Kommunalwahl wurde natürlich auch gewettert: "Jetzt siehst du noch alle Bewerber in der Öffentlichkeit oder vorne in der Kirche – nach der Wahl siehst du keinen mehr". Die Bauerndemo war ebenfalls Thema. Nicht nur, dass Iphofen "lahmgelegt wurde" – ohne die Bauern hätten auch die Veganer nichts zu essen.
Der Biber, nicht der Justin, war auch einige Wochen zu Gast in Iphofen. Trotz gefällter Bäume wünschten sich die Bürger, dass er für immer in Iphofen bleibt – sie hatten aber die Rechnung ohne die Stadt gemacht. Letztendlich lief er in die Falle. Darum merke dir als Biber: Wenn du gut leben willst, geh lieber nach Rödelsee. Ist auch nicht weiter weg.
Die Männergrippe ist nicht zu unterschätzen
Nach der Pause ging es mit Agnes Roth und Gabi Klein als Betty und Jenny weiter. In ihrer humoristischen Einlage bei einem Thermenbesuch ging es um "Nix geht von allein". Dabei stellten sie unter anderem fest: "Man müsse sich als Frau immer Schuhe kaufen, zur Maniküre und zur Pediküre gehen, dass der Mann sich keine zweite Frau leisten kann".
Die Mambos gaben ihren Schautanz als "Die Rettungsschwimmer aus der Stadt" zum Besten und nach der großen Polonaise und Schunkelrunde mit der Band "Let's Dance" aus Rödelsee, die den Abend musikalisch unterrahmten, kam Willi Lutz als der "Typische Mou" auf die Bühne.
Während er erst aus der Sicht der Frau berichtete (in Frauenkleidern), zog er über den Mann her, der "gleich stirbt, wenn er mal krank ist". Und als informierter Leser der Apothekenumschau kennt er "alle Krankheiten, die er natürlich auch alle hat". Nur die Schweinegrippe hat er nicht – denn er ist ja ein "Rindviech".
Den Abschluss bildeten die "Fidelen Kröpfer", das Männerballett mit ihrer "Kröpfer Liaison" zur Musik von "Moulin Rouge" und einer Wassergymnastik-Einlage. Beim großen Finale präsentierten sich alle Mitwirkenden nochmal auf der Bühne mit dem Vorsitzenden Richard Schober, der sichtlich zufrieden mit seinen Mitstreitern war.
Die Mitwirkenden
Moderatoren: Philip und Julius Straub
Iphöfer Kröpfli: Babette Bonfig, Antonia Dorsch, Susanne Lenzer, Emma Melber, Lea Sauer, Helena Schuhmann, Jule Schwab, Eva Maria Stark
Trainerinnen: Susanne Hopfner/Simone Sauer
Mambos: Linda Abubakari, Celine Bersenkamp, Lilli Gsell, Aileen Memmel, Nadja Müller, Marcella Popp, Felicia Servatius, Isabell Söhlmann, Leonie Straub, Luisa Straub, Marie Wendler, Stephan Schmer
Trainerin: Aileen Memmel
Stücht Kids: Maximilian Geisel, Rebecca Giehl, Johanna Holzheimer, Nina Humann, Kim Schönig, Benedikt Straub, Anika Weigand
Trainerinnen: Martina Bernhardt, Marina Müller
Wilder Haufen: Ute Bartusch, Jessica Fischer, Thomas Fischer, Ursula Kreußer, Nicole Schwab, Barbara Servatius, Dieter Servatius, Marina Servatius, Benedikt Valentin, Annette Weiss
Trainerin: Annette Weiss, Sabine Lenzer
Die fidelen Kröpfer: Michael Berkenkamp, Sebastian Berkenkamp, Hilar Burkard, Christian Dörr, Matthias Fröhlich, Thomas Fröhlich, Georg Keysers, Christian Müller, Sebastian Muth, Edwin Servatius, Klaus Straub, Reiner Straub
Trainerinnen: Nadja Müller und Lisa Ryba