Normalerweise ist das Street-Mag-Treffen in Geiselwind immer von schönem Wetter gekrönt. Das vergangene Wochenende glänzte aber eher mit Regen und die anfälligen Fahrzeuge, darunter viele Klassiker der US-amerikanischen Automobilgeschichte, wurden teilweise schon am Samstag wieder zu ihren Besitzern heim transportiert.
Dabei war der Samstag noch der schönere Tag und so stachen auch die liebevoll restaurierten Fahrzeuge mehr ins Blickfeld der Besucher und Anhänger der US-Cars. Deren Besitzer hatten zwei Tage Zeit, sich einer fachkundigen Jury zu stellen, die verschiedene Kriterien der Autos prüfte und aufgrund dessen 65 Exemplare prämierte.
Souverän führte Moderator H. Otto Meyer zu Spelbrink durch die Bewertung, eine Koryphäe auf diesem Gebiet und eine Kultfigur in der Street-Mag-Szene. Komplettiert wurde der Samstag durch eine Tattoo-Painting-Show mit anschließender Möglichkeit zum Fotografieren sowie die zwei Live-Bands "Silverettes" und "Bangeroos".
Jury bewertet die US-Cars
Während die "Silverettes" mit frischen Eigenkompositionen à la Rockabilly glänzten, gab es bei den Lokalmatadoren, den "Bangaroos", hauptsächlich 50er-Jahre-Musik. Leider ging die Musik im Regen etwas unter und es war schade, dass nicht die Halle für die Musik genutzt werden konnte. Vielleicht hätte das ein paar Besucher mehr angelockt. Glücklicherweise konnte man wenigstens in der Chilibar nach dem Hauptprogramm trockenen Fußes weiterfeiern.
Der Sonntag präsentierte sich leider wie der Vorabend – regnerisch und kühl. Trotzdem ließ sich der harte Kern nicht das Treffen vermiesen, wie Alexander und Diana Schönborn aus Worms erzählten, die bereits seit zehn Jahren dem Street Mag die Treue halten – auch während der Corona-Zeit. Die beiden hatten erstmals in der Zeitung davon gelesen, fuhren hin und kommen seither immer wieder.
In Geiselwind tragen sich auch einen Autozulieferer aus Amerika, der ihnen ihr eigenes Fahrzeug beschaffte: einen 1956er Oldsmobile Super 88 in blau-weiß. Bei den US-Car-Treffen haben die Schönborns weitere Gleichgesinnte kennengelernt, "mit denen man bis heute gute Kontakt hat", wie sie sagen.
Außergewöhnliche US-Fahrzeuge
Zum ersten Mal unterzog sich Eva Knoch aus Nürnberg der Jury-Wertung mit ihrem weißen Oldsmobile Rocket 88. Auch war nicht zum ersten Mal in Geiselwind zu Gast und schätzte "die besondere Atmosphäre und die Stimmung unter den Fahrern".
Aber nicht nur die Fahrer genießen die Stimmung zwischen Autos, Händler- und Foodmeile – auch die Besucher sind Feuer und Flamme für das Event. Sie selbst haben oft außergewöhnliche Autos und genießen die Show der US-Cars.
Unter diesen Gästen war auch Harald Hein aus Aschaffenburg, der zum zweiten Mal in Geiselwind zu Besuch war. Er machte sich erneut mit seinen elf Jahre alten Ford Mustang auf den Weg nach Franken – und für ihn nicht zum letzten Mal. Zum Leidwesen der Händler hatten sie heuer den wenigsten Zuspruch, so dass sich die Veranstaltung gegen Mittag nach der Preisverleihung schon auflöste. Aber trotzdem freuen sie sich aufs nächste Jahr, hoffentlich mit besserem Wetter.