„Auch bei der Eisenbahn kommt es auf den Millimeter an“ erklärt Thomas Benz von der Mainschleifenbahn. Nach nunmehr 17 Jahren steht jetzt die erste große Durcharbeitung der Volkacher Bahnstrecke an. Kleinere Arbeiten haben die Vereinsmitglieder von Anfang an in Eigenregie durchgeführt. So haben sie in den vergangenen Jahren in drei Abschnitten auch noch 500 Meter Streckengleis umgebaut und frisch eingeschottert. Nachdem diese wichtigen Vorarbeiten im Winter abgeschlossen werden konnten, rückte nun eine Gleisbaufirma mit einer so genannten „Stopfmaschine“ an.
Voraussichtlich sechs Tage lang werden das 45 Tonnen schwere gelbe Gerät und vier Spezialisten zwischen Seligenstadt und Volkach unterwegs sein. Sie bringen die Gleise auf der gesamten Strecke wieder millimetergenau in die vorgeschriebene Solllage. Schwelle für Schwelle arbeitet sich die Maschine dabei voran. Eine Messeinheit vorne nimmt die aktuelle Gleislage auf, dann werden die Schienen angepackt und in die richtige Höhe und Querneigung gebracht. Schließlich rütteln acht Pickel im hinteren Teil der Maschine den Schotter um die jeweilige Schwelle herum wieder fest. Zum Schluss dokumentiert eine Messeinheit an Bord die Gleislage nach der Durcharbeitung. Diese Aufzeichnung muss dann im Sommer vorgelegt werden, wenn die staatliche Eisenbahnaufsicht wieder zu ihrer Regelinspektion nach Volkach kommen wird.
Läuft alles planmäßig, wird die Stopfmaschine am Mittwoch in Astheim wieder auf ihren maßgeschneiderten Tieflader verladen und zum nächsten Einsatzort gebracht. „Wir haben dann für einige Jahre wieder einen optimalen Fahrweg“ meint Mainschleifenbahner Benz. „Das ist wichtig für die Fahrsicherheit und um die Substanz zu erhalten. Auch für eine mögliche Reaktivierung ist die Durcharbeitung wichtig. Wäre alles heruntergeschlampt, dann würden eines Tages die Kosten explodieren“.
Was die Reaktivierung der Strecke für einen SPNV zwischen Volkach und Würzburg betrifft, ist noch keine Entscheidung getroffen. „Leider hat uns die zuständige Bayerische Eisenbahngesellschaft nicht in die laufenden Gespräche auch nicht eingebunden – und das obwohl wir Betreiber und Eigentümer der Schienen sind“, beklagt Wolfgang Schramm von der Mainschleifenbahn. „Wertschätzende, konstruktive Zusammenarbeit sieht für mich anders aus.“
Ungeachtet dessen wird der rote Schienenbus auch heuer wieder an Wochenenden und Feiertagen fahren. In diesem Jahr allerdings erst ab 1. Mai und nur bis zum 13. Oktober, dann aber auf einem frisch gerichteten Schienenstrang. Abfahrtszeiten und Fahrpreise bleiben unverändert.