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Volkach
Stopfmaschine auf der Mainschleifenbahn im Einsatz
Ein Rollenpaar (links unten) hakt sich an beiden Seiten in die Schiene ein und bringt diese in die korrekte Richtung und Höhe. Acht vibrierende Meißel verdichten dann den Schotter unter der folgenden Schwelle. So wird das Gleis in seiner neuen Lage fixiert.
Foto: IG Mainschleifenbahn | Ein Rollenpaar (links unten) hakt sich an beiden Seiten in die Schiene ein und bringt diese in die korrekte Richtung und Höhe. Acht vibrierende Meißel verdichten dann den Schotter unter der folgenden Schwelle.
Bearbeitet von Klaus Richter
 |  aktualisiert: 14.03.2019 02:12 Uhr

„Auch bei der Eisenbahn kommt es auf den Millimeter an“ erklärt Thomas Benz von der Mainschleifenbahn. Nach nunmehr 17 Jahren steht jetzt die erste große Durcharbeitung der Volkacher Bahnstrecke an. Kleinere Arbeiten haben die Vereinsmitglieder von Anfang an in Eigenregie durchgeführt. So haben sie in den vergangenen Jahren in drei Abschnitten auch noch 500 Meter Streckengleis umgebaut und frisch eingeschottert. Nachdem diese wichtigen Vorarbeiten im Winter abgeschlossen werden konnten, rückte nun eine Gleisbaufirma mit einer so genannten „Stopfmaschine“ an.

Voraussichtlich sechs Tage lang werden das 45 Tonnen schwere gelbe Gerät und vier Spezialisten zwischen Seligenstadt und Volkach unterwegs sein. Sie bringen die Gleise auf der gesamten Strecke wieder millimetergenau in die vorgeschriebene Solllage. Schwelle für Schwelle arbeitet sich die Maschine dabei voran. Eine Messeinheit vorne nimmt die aktuelle Gleislage auf, dann werden die Schienen angepackt und in die richtige Höhe und Querneigung gebracht. Schließlich rütteln acht Pickel im hinteren Teil der Maschine den Schotter um die jeweilige Schwelle herum wieder fest. Zum Schluss dokumentiert eine Messeinheit an Bord die Gleislage nach der Durcharbeitung. Diese Aufzeichnung muss dann im Sommer vorgelegt werden, wenn die staatliche Eisenbahnaufsicht wieder zu ihrer Regelinspektion nach Volkach kommen wird.

Läuft alles planmäßig, wird die Stopfmaschine am Mittwoch in Astheim wieder auf ihren maßgeschneiderten Tieflader verladen und zum nächsten Einsatzort gebracht. „Wir haben dann für einige Jahre wieder einen optimalen Fahrweg“ meint Mainschleifenbahner Benz. „Das ist wichtig für die Fahrsicherheit und um die Substanz zu erhalten. Auch für eine mögliche Reaktivierung ist die Durcharbeitung wichtig. Wäre alles heruntergeschlampt, dann würden eines Tages die Kosten explodieren“.

Was die Reaktivierung der Strecke für einen SPNV zwischen Volkach und Würzburg betrifft, ist noch keine Entscheidung getroffen. „Leider hat uns die zuständige Bayerische Eisenbahngesellschaft nicht in die laufenden Gespräche auch nicht eingebunden – und das obwohl wir Betreiber und Eigentümer der Schienen sind“, beklagt Wolfgang Schramm von der Mainschleifenbahn. „Wertschätzende, konstruktive Zusammenarbeit sieht für mich anders aus.“

Ungeachtet dessen wird der rote Schienenbus auch heuer wieder an Wochenenden und Feiertagen fahren. In diesem Jahr allerdings erst ab 1. Mai und nur bis zum 13. Oktober, dann aber auf einem frisch gerichteten Schienenstrang. Abfahrtszeiten und Fahrpreise bleiben unverändert.

Der Arbeitsplatz des Operators in der Maschine. Schwelle für Schwelle richtet er das Stopfaggregat mit seinen acht Meißeln aus. Zudem legt er fest welche Meißel wie oft und wie tief in das Schotterbett eingetaucht werden. Eine Arbeit, die höchste Konzentration erfordert. Die Messwerte erhält er von seinem Kollegen aus dem vorderen Teil der Maschine. Zwei weitere Männer begleiten die Stopfmaschine von außen.
Foto: IG Mainschleifenbahn | Der Arbeitsplatz des Operators in der Maschine. Schwelle für Schwelle richtet er das Stopfaggregat mit seinen acht Meißeln aus.
Am Wochenende hatte sich die 45 Tonnen schwere Maschine rund um Prosselsheim herumgearbeitet. Bedient und begleitet wird sie von vier Mann, die alle mit Sprechfunk untereinander verbunden sind.
Foto: IG Mainschleifenbahn | Am Wochenende hatte sich die 45 Tonnen schwere Maschine rund um Prosselsheim herumgearbeitet. Bedient und begleitet wird sie von vier Mann, die alle mit Sprechfunk untereinander verbunden sind.
 
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