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KITZINGEN
Stichwahl mit Müller und Güntner
Um 19.03 Uhr steht die Stichwahl fest: Amtsinhaber Siegfried Müller (UsW) und Stefan Güntner von der CSU (links) werden am 30. April in die Stichwahl gehen. Kurz nach 19 Uhr konnten sich die beiden zum ersten Teilerfolg gratulieren.
Foto: Siegfried Sebelka | Um 19.03 Uhr steht die Stichwahl fest: Amtsinhaber Siegfried Müller (UsW) und Stefan Güntner von der CSU (links) werden am 30. April in die Stichwahl gehen.
Norbert Hohler
Norbert Hohler
 |  aktualisiert: 19.12.2017 03:04 Uhr

Eine Sensation in Kitzingen ist ausgeblieben: Bei der OB-Wahl kommt es am 30. März zum Stechen. Kontrahenten sind Oberbürgermeister Siegfried Müller (UsW) und Stefan Güntner von der CSU. Der Amtsinhaber, der zum zweiten Mal auf den Chefsessel im Rathaus will, erhielt fast 34 Prozent der Stimmen, Güntner knapp 18,5 Prozent. Niedrig war die Wahlbeteiligung mit knapp 49 Prozent.

Gratulieren darf sich Jens Oertel. Der unabhängige Kandidat aus Castell kam auf fast zwölf Prozent und landete damit unter den sieben Kandidaten auf Rang vier. Eine Enttäuschung erlebte Klaus Christof. Der kantige KIK-Mann, der einen aufwändigen Wahlkampf geführt hatte, machte zwar gegenüber 2008 fast drei Prozent gut, landete aber letztlich nur bei 12,3 Prozent – weit weg von einer Chance für die Stichwahl.

„Bei der Stichwahl wird der Zähler auf Null gestellt.“
Siegfried Müller OB in der Stichwahl

Wenig Freude dürfte auch bei der SPD aufkommen. Als um 19.03 Uhr das letzte Ergebnis auf den Großbildschirm kam, lag Astrid Glos bei 9,6 Prozent. Schlusslichter des Wahlentscheids, den rund 120 Menschen in der Rathaushalle live miterlebten, waren Uwe Pfeiffle (Freie Wähler) mit 7,6 Prozent und Jens Pauluhn (ÖDP) mit 6,23 Prozent.

Pauluhn gelang gegenüber dem Auftritt vor sechs Jahren ein leichtes Plus, bei den Freien Wählern gab's ein Stimmendebakel: Kathleen Regan-Kaufold hatte einst mit 17,8 Prozent die Stichwahl knapp verfehlt.

Die erste Eilmeldung am Abend – um 18.18 – sorgte kurz für fast geschockte Stille: Güntner und Christof fast gleichauf mit rund 23 Prozent, Müller mit gut 19 Prozent auf Rang drei. Das Ergebnis stammte aus dem Wahllokal im Paul-Eber-Haus. Zwei Minuten später war die Rangverteilung geklärt, die bis zum Schluss blieb. Nur die Prozente variierten noch etwas.

Müller (58) zeigt sich mit seinem Ergebnis zufrieden, bleibt aber vorsichtig: „Bei der Stichwahl wird der Zähler auf Null gestellt“. Er hoffe nun „dass die unabhängigen Wähler mich bei der Wahl unterstützen“. Auf „großen Respekt“ beim OB stieß das Abschneiden von Oertel: „Ein sehr engagierter Mann und ein Einzelkämpfer.“ Oertel selbst zeigte sich sehr zufrieden mit seinem Ergebnis „aus dem Stand heraus und als Nichtkitzinger“. Er hoffe, dass seine Impulse aufgenommen würden. Kitzingen brauche dringend einen Neuanfang – mit seiner Wahlempfehlung: „Stefan Güntner“.

Der zeigte sich sichtbar zufrieden. „Die CSU im Rücken ist keine so schlechte Basis“, sagte der 32-Jähriger. Es habe sich gezeigt, dass es für ihn nicht unbedingt ein Nachteil gewesen sei, nicht dem aktuellen Stadtrat anzugehören. Auf den aufmunternden Satz von Müller, „Deine Zeit wird noch kommen“, reagierte Güntner im Blick auf die Stichwahl prompt: „Vielleicht schneller als manche glauben.“ Güntner wie Müller werden jetzt mit den anderen Gruppierungen das Gespräch suchen. Ziel: Verbündete für den zweiten Durchgang finden.

Deutliche Enttäuschung bei Astrid Glos (56). Sie habe sich „schon ein bisschen mehr vorgestellt“. Die SPD werde das Ergebnis nun analysieren und in den nächsten Tagen klären, ob man eine Wahlempfehlung geben werde. Glos dankte allen Kandidaten für einen fairen Wahlkampf.

Für Klaus Christof (64) war mit Blick auf die zwei Kandidaten in der Stichwahl alles klar: Einmal habe der Amtsbonus geholfen, und die CSU wähle sowieso ihren Mann, egal wen sie aufstellt. Das Ergebnis zeige, dass die Kitzinger mit ihrer „selbstgefällig zufriedenen Art“ keine Veränderungen wollten, obwohl die dringend nötig wäre.

Sportlich und „sehr entspannt“ nahm Uwe Pfeiffle (47) die Niederlage. Das Ergebnis sei zu deutlich, um zu große Enttäuschung aufkommen zu lassen. „Wir hatten eine tolle Mannschaft, sind aber vielleicht zu spät gestartet“, versuchte er die knapp über sieben Prozent zu erklären. Die Sache habe was Gutes: „Die Kollegen sind froh, dass ich bleibe.“

„Enttäuscht“ ist Jens Pauluhn (49). Zwei Prozent mehr als vor sechs Jahren – er habe mehr erwartet: „Ich habe meine Fähigkeiten wohl nicht rübergebracht.“ Ob die ÖDP einen Kandidaten in der Stichwahl unterstütze, werde noch entschieden.

 
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    Na da zeigt sich wohl einer als schlechter Verlierer,
    Vielleicht wollten die selbstgefälligen zufriedenen Kitzinger einfach keinen selbstverliebten ständig polternden Oberbürgermeister.
    Mit dieser Aussage zeigt sich hier auch ein bisschen das echte Gesicht des KD Christof. Nur seine Meinung zählt andere sind immer im Unrecht. Und wenn es nicht klappt wird halt gepoltert. Durch diese Art werden viele wichtige Entscheidungen hinaus gezögert oder gar blockiert. Aber Gott sei dank haben dies die selbstgefälligen Kitzinger erkannt.
    Schade nur das er immer noch für den SR gewählt wurde hier hätte man ihn mit samt seinem ewig müden Kollegen gleich mit entsorgen können. Aber naja so ist nun mal des Wählers Wille und den gilt es zu aktzeptieren. Sollte sich einer mal ein Beispiel nehmen zwinkern
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