Ulrich Krapp, langjähriger Geschäftsführer der mittlerweile geschlossenen Zehnthof- Weinstuben e. G. in Nordheim, ist tot. Nach längerer Krankheit starb der gebürtige Neckarsulmer in seinem Wohnort Markelsheim im Alter von 74 Jahren.
Uli oder Chef, wie in die meisten seiner Gäste nannten, prägte die Zehnthof-Weinstuben wie kein Zweiter. Zwar hatte ihn der ehemalige Direktor der Winzergenossenschaft Nordheim Hans Pokorny als seinen Stellvertreter in die Winzergemeinde geholt, doch sein Genossenschafts-Engagement war nur von kurzer Dauer. Denn als die Zehnthof- Weinstuben e. G 1979 aus der Taufe gehoben wurde, gab es über die berufliche Zukunft des „schwäbelnden Wirtes“ keine Diskussion. Fortan war Krapp in „seinem Element“, sprich tagtäglich unter Leuten, deren Kontakt er zeitlebens suchte.
Mit dem Wein war Krapp ohnehin seit seiner frühesten Jugendzeit verbunden. Sein Großvater bewirtschaftete bei Neckarsulm vier Hektar Rebfläche, er selbst war Besitzer einer Weinbergs-Parzelle. Ins Bild passte auch, dass Ehefrau Magda, vom Beruf Schulamtsdirektorin, 1978/79 die Insignien der württembergischen Weinkönigin trug. Ein Umzug an die Mainschleife kam für das Ehepaar Krapp aufgrund der Heimatverbundenheit von Magda nie in Betracht und so pendelte Ulrich Krapp für seinen so geliebten Beruf 30 Jahre lang zwischen Markelsheim und Nordheim.
Der nimmermüde Schwabe hatte für seine erfolgreiche Berufszeit kein besonderes Rezept – außer, dass die Leute sich wohlmüssen müssen, dann kommen sie wieder. Nach 30 erfüllten Berufsjahren ging er am 28. Februar 2008 in den Ruhestand. Doch immer wieder besuchte er seinen langjährigen Arbeitsplatz und informierte sich über den Werdegang der Zehnthof- Weinstuben.
Das Requiem mit anschließender Aussegnung von Ulrich Krapp findet am Samstag, 11. August, um 14 Uhr in der St. Kilianskirche in Markelsheim statt. Die Urnenbeisetzung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt im Familienkreis. Text/Foto Walter Braun