
Mit der Wiedereinweihung der Steinmeyer-Orgel in der St. Maria-Magdalena-Kirche kamen die umfangreichen Renovierungsarbeiten im Gotteshaus weitgehend zum Abschluss. Mitglieder der Posaunenchöre Buchbrunn, Albertshofen und Mainstockheim übernahmen die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes, bis Pfarrerin Doris Bromberger sie gesegnet hatte. Dann ließ Dekanatskantor Martin Blaufelder die renovierte Orgel erstmals wieder erklingen.
In ihrer Predigt ging Bromberger auf die Geschichte der Orgel als Kirchenmusikinstrument ein. Die Lesungen wurden mit Orgelinterpretationen belegt und als Klangbeispiel in die Predigt eingebaut. Orgelmusik sei ein Gottesgeschenk, das heilsam sein, fröhlich machen und das Herz aufgehen lassen könne. Sie könne auch zum Mitmachen, zum Tanzen animieren und es gebe Kompositionen, die ein Leben lang begleiten.
Die Orgel bringe viele Werke mal ganz zart und leise, dann wieder festlich, ja sogar gewaltig erst so richtig zum Klingen und werde mit ihrer Klangvielfalt zur Königin der Instrumente. Als Instrument wurde sie vor rund 2300 Jahren von einem ägyptischen Ingenieur als "Musikmaschine" erdacht, werde in Kirchen aber erst seit 1000 Jahren genutzt. Mit ihr sollen Lieder Gottes guten Geist vermitteln, trösten und fröhlich machen, betonte Bromberger.
Nach dem offiziellen Teil des Gottesdienstes stand eine Orgelmatinee auf dem Programm, mit der Blaufelder das Instrument und seine Neuerungen vorstellte. Er sprach Orgelbaumeister Edgar Töpfer großes Lob für das gelungene Werk aus. Hier zu spielen, mache Spaß und bereite Freude. Anders als zuvor erschalle die Orgel auch in den hohen Tönen rundtönig. Die Register wurden um eines auf 14 erweitert, eines verändert. In der Matinee unterstrich Blaufelder anhand von Klangbeispielen das Zusammenwirken der Einstellungen und zeigte das durch den Umbau geschaffene neue Klangvolumen auf. Nun könne die Orgel in Melodie und Begleitstimme zwischen klassisch und jazzig erklingen.
Von Schimmelbefall bedroht
Die Buchbrunner Orgel wurde 1980 von Georg Friedrich Steinmeyer gebaut und ersetzte das einmanualige Vorgängerinstrument aus dem Jahr 1886. Dem Gutachten des amtlichen Orgelsachverständigen Mark Genzel zufolge war das Instrument seit seiner Inbetriebnahme nicht mehr gereinigt worden. Trotz des guten Gesamtzustandes sah er die Orgel aufgrund der Staubablagerungen von Schimmelbefall bedroht.
Geringfügige Schäden fand er nur am Pfeifenwerk durch Verschleiß. Abschließend riet der Gutachter zur Überwachung des Raumklimas. Die Kirchengemeinde erteilte schließlich den Auftrag zur Instandsetzung mit einem Kostenvolumen von 35.600 Euro, das durch Eigenmittel, Zuschüsse und Spenden gedeckt wurde. Zu beschaffen ist nur noch eine höhenverstellbare Orgelbank.