"Die Umlagen steigen allgemein: Die Kreis-, die Schulverbands- und nun eben auch die VG-Umlage", sagte der Vorsitzende der Gemeinschaftsversammlung der VG-Kitzingen, Horst Reuther, bei der einstimmigen Verabschiedung des VG-Haushalts 2024 am Mittwochabend. Und als Bürgermeister von Albertshofen fügte er hinzu: "Das trifft uns als Gemeinden besonders."
Denn es sind die Gemeinden, die am Ende diese Umlagen zu bezahlen haben. Ist der Einfluss bei Kreis- oder auch Schulverbandsumlage gering, kann die VG-Umlage doch ein wenig gesteuert werden. Und so verzichtete der Bürgermeisterausschuss auf die eigentlich bereits beschlossene Stelle einer Archivkraft und spart damit rund 60.000 Euro pro Jahr ein.
Denn es sind vor allem die Personalkosten, die für den weiteren Anstieg der Umlage verantwortlich sind: Waren es 2022 noch rund 1,2 Millionen Euro, so steigt dieser Posten in der Kalkulation für 2024 auf 1,44 Millionen Euro an. Verantwortlich dafür sind laut Kämmerer Michael Schmitt, die hohen Tarifabschlüsse und eine halbe Stelle mehr.
Auch kleine Beträge summieren sich
Zudem soll im kommenden Jahr das Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes in der Friedrich Ebert Straße nicht mehr vermietet, sondern selber genutzt werden. Da fallen Mieteinnahmen weg und Umbaukosten an. Es sind aber auch die kleineren Beträge, die sich summieren, wie etwa Verbandsrätin Andrea Czech aus Kaltensondheim anmerkte: Da betragen die Einnahmen für die Einspeisung von Strom aus der VG-eigenen Photovoltaikanlage gerade mal 800 Euro im Jahr, an Steuerberatungskosten fallen aber 2000 Euro an. Da könnte es, so Czech, durchaus rentabler sein, den Strom an den Versorger zu verschenken und hier auf den Steuerberater zu verzichten.
Insgesamt steigt der Haushalt 2024 um 16,3 Prozent auf rund 2,1 Millionen Euro an, von denen 1,54 Millionen Euro auf die Gemeinden umgelegt werden müssen. Pro Einwohner steigt die Belastung von 186,18 Euro in 2023 auf 196,04 Euro im kommenden Jahr. Albertshofen hat dabei gut 450.000 Euro zu tragen, Biebelried 240.000 Euro, Buchbrunn 221.000 Euro, Mainstockheim 385.000 Euro und Sulzfeld 242.000 Euro.
War vor einem Jahr bei der VG-Versammlung noch die"Tax Compliance Richtline", bei der es um die Vermeidung von Verstößen gegen Steuergesetze geht, der große Aufreger und wurde trotz Dringlichkeit nach langer Diskussion vertagt, so scheinen es die Bürgermeister nun nicht mehr allzu eilig zu haben. Denn auf Nachfrage von Andrea Czech sagte Vorsitzender Reuther, dass die Entscheidung erst in der nächsten VG-Versammlung im März fallen soll. Dann sollen auch die Pläne für den Umbau des Erdgeschosses des Verwaltungsgebäudes beraten werden.