"Steh auf und geh!" – das haben die Frauen in Simbabwe erkannt und so lautet auch das Motto des diesjährigen Weltgebetstages. Über 80 Frauen aus dem Dekanatsbezirk Kitzingen waren zur Vorbereitung des Tages, der am 6. März gefeiert wird, ins Paul-Eber-Haus gekommen, um sich mit Pfarrerin Raffaela Meiser und ihrem Team über das Land zu informieren.
Der Weltgebetstag wird immer am ersten Freitag im März in 120 Ländern der Erde gefeiert. Diesmal sind es Frauen aus Simbabwe, die von ihren Sorgen und Problemen in ihrem Land erzählen. Dieses liegt eingebettet zwischen Südafrika, Botswana, Sambia und Mosambik. Mit seinen 390,7 Quadratkilometern ist es etwas größer als Deutschland und hat 14 Millionen Einwohner. 86 Prozent sind Christen, davon 75 Prozent evangelisch, daneben traditionelle afrikanische Religionen, 32 Prozent der Menschen leben in den Städten.
Es gibt beeindruckenden Naturschönheiten, wie die weltberühmten Viktoria-Wasserfälle, spektakuläre Gebirgslandschaften und Naturparks mit reicher Vielfalt an Pflanzen und Tieren.
Massive wirtschaftliche Probleme
Vor 100 000 Jahren begann Simbabwes Geschichte der Einwanderungen und der Kämpfe um Land und Rohstoffe. Die Erinnerung halten mündliche Überlieferungen wach, denn die alten Königreiche hinterließen kein Schriftstück von dieser Epoche. Die Einwohner entwickelten eine grandiose Architektur, kompetentes Handwerk, erfolgreiche Landwirtschaft, weit reichende Handelsstrukturen mit Elfenbein, Gold und Hirse und einen ausgeprägten Bergbau.
Trotzdem gib es massive wirtschaftliche Probleme. Sie sind Folge von Diktatur, Korruption und Inflation, welche die jahrzehntelange Herrschaft des ersten Präsidenten Robert Mugabe prägten. 1980 führte ein mehrjähriger Befreiungskrieg zur Unabhängigkeit. Als Simbabwe noch Rhodesien hieß, gehörte der ertragreiche Boden den Weißen. Was übrig blieb, überließen sie den Einheimischen. Harare, die Hauptstadt von Simbabwe, hieß bis 1982 Salisbury und hat heute 1,5 Millionen Einwohner. 2017 wurde Mugabe durch einen Militärputsch von Emmerson Mnangagwa abgelöst.
Einst die höchste Alphabetisierungsquote in Afrika
Simbabwe hatte in den 90er Jahren mit 91,7 Prozent die höchste Alphabetisierungsquote in Afrika, diese ist aber durch die anhaltende Wirtschaftskrise auf heute 86,5 Prozent gesunken.
Die Erwerbstätigkeit in der Landwirtschaft beträgt 70 Prozent und 25 Prozent im Dienstleistungsbereich. Frauen sind jedoch mehrheitlich selbständig als informelle Händlerinnen, da sie weniger verdienen als Männer und oft für ihre Familien verantwortlich sind. Daher leben auch 72 Prozent unter der Armutsgrenze.