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KITZINGEN
Stefan Güntner will OB werden
Von unserem Mitarbeiter Ralf Weiskopf
 |  aktualisiert: 11.01.2016 14:58 Uhr

Mit 48 von 49 Stimmen ist der Stefan Güntner zum Kandidaten der Kitzinger CSU für das Amt des Oberbürgermeisters nominiert worden. Mit stehendem Applaus nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses zeigte die Partei Geschlossenheit. Der Jurist und Ortsvorsitzende soll bei der Wahl am 16. März 2014 OB Siegfried Müller beerben.

Montagabend im Bayernheim in Kitzingen. Anwesend sind 49 Mitglieder und 25 Gäste. Der stellvertretende Ortsvorsitzende Stephan Küntzer berichtet von der langen Vorbereitung und dem Auswahlverfahren für den Kandidaten. „Erzählen sie ab morgen, dass wir einen tollen Kandidaten haben“, fordert er die Parteifreunde auf.

Barbara Becker, die Vorsitzende der Frauenunion, führt durch den Abend. Sie fasst den Grund, warum man sich für Güntner entschieden hat, mit den Worten zusammen: „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.“

„Heute ist ein wichtiger Tag für die CSU in Kitzingen“, sagt Fraktionsvorsitzender Andreas Moser. Die Partei befinde sich in einer optimalen Ausgangssituation. Moser ruft zu Geschlossenheit auf. Für Kitzingens Zukunft sei wichtig, dass der OB in der Lage ist, fraktionsübergreifend Mehrheiten zu organisieren. Das sei dem derzeitigen Amtsinhaber nicht gelungen. „Wir brauchen einen Wechsel“, so Moser unter Beifall.

„Noch nie habe ich eine so intensive und professionelle Kandidatensuche erlebt,“ sagt Kreisvorsitzender Otto Hünnerkopf. Güntner habe die Fähigkeit und das Können, das Amt des OB zu übernehmen. Hünnerkopf warnt gleichzeitig vor der euphorischen Annahme, die CSU könne im Kitzinger Stadtrat die Mehrheit erreichen.

„Ich habe keine offenen Rechnungen und kann auf alle Mitglieder des neuen Gremiums zugehen.“
Stefan Güntner OB-Kandidat

Dann macht Güntner Werbung in eigener Sache. Er schildert seinen Lebenslauf, seine schulische und berufliche Laufbahn und berichtete von seiner Sportlerkarriere. Zunächst Mitglied der Jungen Union, sei er 2009 der CSU beigetreten und habe Erfahrungen in zwei Wahlkämpfen gesammelt, berichtet er. „Ein CSU-Kandidat muss sich 100-prozentig mit der Partei identifizieren, nur dann stehen die Mitglieder hinter ihm“, sagt Güntner. „Als Jurist habe ich Besonnenheit gelernt. Ich kann mich verständlich auszudrücken, habe gelernt, mich in Aufgaben einzuarbeiten und sie zu Ende zu bringen“, sagt der Kandidat. Er sei froh, bisher kein Mitglied des Stadtrates zu sein. „Ich habe keine offenen Rechnungen und kann auf alle Mitglieder des neuen Gremiums zugehen“. Kritikern, die ihn für zu jung halten, hält Güntner entgegen, Michael Glos sei mit 31 in den Bundestag und Anja Weißgerber mit 28 ins Europaparlament eingezogen. Auch Landrätin Tamara Bischof sei mit 32 Jahren gewählt worden.

Außer der Gartenschau – einem Kind der CSU – und der Umgestaltung des Mainkais sei in die letzten Jahre nichts passiert. Auf Manches werde man verzichten müssen, sagt Güntner und nennt die Mehrzweckhalle. „Wir müssen fraktionsübergreifend Prioritäten setzen.“ Dringend sei die Ausweisung von Gewerbeflächen auf dem Gelände der Harvey Kaserne (ConneKT) in Zusammenarbeit mit den Eigentümern. Neue Wege müsse man in der Innenstadt gehen. Seit Jahren werde erfolglos versucht, Gewerbe anzusiedeln. Güntner will in Zusammenarbeit mit der Kitzinger Bau GmbH stattdessen auf attraktive Wohnungen setzen, damit Menschen zuziehen. „Auch das fatale Kopfsteinpflaster muss weg“, fordert er. „Wenn wieder mehr Menschen in der Altstadt leben, kommen Gewerbetreibende ganz von selbst“, ist er überzeugt.

Den Unmut der ansonsten harmonischen Versammlung zog sich – wieder einmal – Mitglied Wolfgang Runte zu. Er nannte die CSU Steigbügelhalter des OB. „Die CSU verheizt sie wie damals Frau Küspert“, rief er Güntner zu. Becker nahm es mit Humor. „Mit ihnen haben wir gerechnet Herr Runte“, sagte sie und fügte, an die Gäste gewandt, hinzu „wir erleben das öfters“.

 
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  • W. B.
    Nun ist es heraus!
    Nicht Herr Güntner sollte als Kanditat auserkoren werden, nur Herr Runte bringt alle diese Voraussetzungen mit , wie er ja selbst in den beiden Kommentaren anführt. Leider hat dies die Partei noch nicht erkannt. und will es auch nicht wahrhaben.
    Es reicht schon, Ihn als Parteimitglied zu ertragen ,ohne Chance Ihn je wieder loszubekommen.
    Aber uns bleibt der Trost, dass er weitere 6 Jahre an "Siggi " herum meckern kann, auch zur Freude der CSU,
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  • W. R.
    Trotz vieler Wort vom Sport, Familie und Träumen (was hat das alles mit Politik zu tun?) beantwor­tete er die Frage nach seiner Fähigkeit und Erfahrung zum Management - der Führung und Leitung - einer Kommune überhaupt nicht. Dafür hilft weder ein Abschluß in Jura noch ein Jahr berufliche Arbeit in der Verwaltungsbürokratie. Das Alter ist auch nicht wichtig, dafür aber die Fähigkeit und Kompetenz in der Führung und Leitung einer Kommune! Man kann das durchweg mit dem Posten des Geschäftsführer einer nicht ganz kleinen GmbH vergleichen.

    Fazit: Herr Güntner ist sicher ein netter Mensch, aber vollkommen unpolitisch, ohne kommunale Kompetenz, füh­rungsschwach und total ohne jede Führungserfahrung. Damit ist er jedoch für eine Kommune mit ca. 400 Mitarbeitern, die er als OB führen müßte, ungeeignet. So hat der CSU OV KT wiedereinmal keine Politik gemacht, sondern nur einen netten Abend zum Ringelpiez ohne Anfassen, fast wie Grimms Märchenstunde für Träumereien.
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  • W. R.
    Seltsam, wie häufig sein akademisches Juristendasein hervorgehoben wurde. Ich bin selbst seit über 30 Jahren Akademiker, aber es ist mir peinlich ständig damit auf den Busch zu klopfen und hausie­ren zu gehen. Auch Nichtakademiker sind Menschen und verdienen den gleichen Respekt wie Aka­demiker. Für mich ist doch nicht ein Abschlußzertifikat einer Schule entscheidend, sondern der Mensch an sich! Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen und die CSU wäre gut beraten, hier mehr Demut zu üben.

    Immerhin ist Herr Güntner bereits 3 Jahren auch Ortsvorsitzender der CSU in KT. Jedoch hat er sich in dieser Führungsposition in seiner ureigensten Eigenschaft - nämlich die politische Willens­bildung zu fördern und zu betreiben (für Juristen: § 1 Abs. 1 Parteiengesetz) bisher nicht besonders hervorgetan. Für mich ist das keine gute Führung eine Ortsvereins. (weiter bei Teil 2).
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  • W. R.
    Mit der einen Gegenstimme wurde zumindest der Anschein eines demokratischen Prozesses gewahrt! Welche Blamage für den OV, wenn es ein sozialistisches 100% Einheitsstimmergebnis gegeben hätte. Grauenvoll antidemokratisch, denn Alternativlosigkeit gibt es nur in der Diktatur des Sozialismus. Eine Demokratie lebt von der Vielfältigkeit der Alternativen, um im Gespräch, Diskussion und Debatte eine gemeinsame Position zu finden. Das genau fand bei der Veranstaltung wieder nicht statt. Der OV mutiert zunehmend zur Blockpartei mit einer grotesken Angst vor demokratischen, willensbildenden Diskussionen.
    Die Vorstellung des Kandidaten war viel Show, mit viel BlaBla aber zum Kern - was hat der Bürger davon, wenn er CSU wählt - ist der Kandidat fast nicht gekommen. Das Positivste war, als er sich – im Gegensatz zur CSU-Fraktion – gegen eine Mehrzweckhalle im Deusterpark aussprach. Bravo! Mit der ständig und larmoyant als unendlich wichtig dargestellten Geschlossenheit ist es also nicht weit her.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    ... für die Partei. Na also Herr Moser. Jetzt gilt es also die Früchte der vergangenen Jahre Stadtratsarbeit einzufahren. Wenn es 72 Gleichgesinnte braucht, um die Hosen runterzulassen, wundert es mich nicht, das Herr Güntner diesmal stellvertretend scheitern soll ....
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Hr. Güntner sagt „Ein CSU-Kandidat muss sich 100-prozentig mit der Partei identifizieren, nur dann stehen die Mitglieder hinter ihm“
    Fr. Becker sagt „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.“
    Ich folgere daraus, daß
    1.) für Hr. Güntner parteipolitische Unterordnung wichtig ist und daß er nicht beabsichtigt eine eigene eventuell abweichende Meinung zu entwickeln
    2.) die "Angler"(=CSU) den "Fisch" also uns Wähler mit einem durch die Partei leicht zu führenden Kandidaten ködern möchte!
    Daß dieses Vorhaben gegen den Willen mündiger Bürger nicht klappen kann, erfährt die CSU regelmäßig. Aber der Lernprozeß fehlt:
    Fr. Becker "„Mit ihnen haben wir gerechnet Herr Runte“, sagte sie und fügte, an die Gäste gewandt, hinzu „wir erleben das öfters“." Ganz großes Kino! grinsen
    Man sagt: "Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, schnell UND falsch ist."
    "Ja"Sager sind schwache Marionetten.
    Es wird Zeit für eine Grundreinigung!
    Kompetent dafür ist nur die KIK weil unabhängig.
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