Wenn Matthias Gahr von seiner Musik und den Auftritten seiner Band Sternallee erzählt, gerät er regelrecht ins Schwärmen. "Du stehst auf der Bühne mitten in der Stadt, und 700 Leute singen dein Lied – das ist ein unglaubliches Gefühl!" Seit fast 20 Jahren genießt Gahr nun dieses Gefühl: Solange steht er mit einer Sängerin und drei weiteren Musikern auf der Bühne und macht christliche Popularmusik. Jetzt aber brauchen sie etwas Unterstützung.
Was zunächst vermeintlich nach Klampfe im Jugendgottesdienst klingt, ist hier weit mehr. Sternallee hat sich in der Szene längst einen Namen gemacht und spielt etwa regelmäßig bei Kirchentagen. Sechs bis neun Auftritte im Jahr haben die Musiker Matthias Gahr (Songwriter, Keyboard), Susanne Scherer (Gesang), Rolf Wenner (Gitarren), Sebastian Volk (Schlagzeug und Percussion) und Michael Aust (Bass), die alle ihrer Leidenschaft nebenberuflich nachgehen.
Alle fünf haben jede Menge Musikerfahrung
Der evangelische Radiosender ERF plus hat ihre Songs regelmäßig im Programm, vier CDs sind bisher auf dem Markt, außerdem ist die Musik beim Streamingdienst Spotify zu finden. "Wir wollen in der Profiliga mitspielen", stellt Matthias Gahr klar. Die Intention für ihn und seine Kollegen ist eindeutig: Sie alle haben jede Menge Erfahrung beim Musizieren in Gottesdiensten gesammelt und wollten ihre eigene Musik mit frischen Tönen machen.
Die Texte sind aus der Feder von Matthias Gahr, die Musik wird beim gemeinsamen Proben entwickelt. Das gestaltet sich zuweilen schwierig, weil die Mitglieder der Band ihre Wohnorte von Goldbach bis Volkach quer über Unterfranken verteilt haben. Vier Alben sind bisher auf diese Weise entstanden. Im Sommer 2020 sollte eigentlich ein fünftes folgen – wenn nicht die Pandemie dazwischen gekommen wäre. "Unsere Sommerpause ging bis Dezember", erzählt Matthias Gahr von der Zeit, die auch für Sternallee vieles verändert hat.
Besonders schmerzhaft: dass der Ökumenische Kirchentag in Frankfurt im Mai diesen Jahres nicht wie geplant stattgefunden hat. Denn neben Auftritten der Band war Gahr auch an der Liederwerkstatt für den Kirchentag beteiligt. Das heißt, er stellte Anfang 2020 zusammen mit namhaften Liedermachern aus ganz Deutschland die Musik für das Kirchentags-Liederbuch zusammen. Zwei seiner Texte haben dort einen Platz gefunden – der Songwriter ist stolz, das geschafft zu haben. Und erst recht, dass sein Lied "Weil du uns nahe bleibst" beim Auftaktgottesdienst zu Christi Himmelfahrt live im TV gespielt wurde. Noch lieber hätte er den Song aber natürlich selbst gespielt.
Der Band fehlt noch Geld für die nächste CD
Nun fehlten also die Auftritte und damit auch die Finanzierung für die CD-Aufnahmen. Denn wenn die fünf Musiker auch nicht das große Geld verdienen, kostendeckend arbeiten möchten sie schon. Um also die Aufnahmen für das neue Album sicherzustellen, hat die Band eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen. Hier sind Fans und Unterstützer aufgerufen, jeweils eine kleine Summe beizusteuern. Rund 7000 Euro werden insgesamt benötigt, ein großer Teil ist schon beisammen.
Wer sich beteiligen möchte, erhält als Dankeschön je nach Spendensumme handsignierte CDs oder sogar ein Wohnzimmerkonzert der Band. Alle Informationen dazu finden sich unter www.sternallee.de. Die CD soll im November erscheinen und wird dann entweder bei der Band direkt oder zum Beispiel über die Klosterbuchhandlung der Abtei Münsterschwarzach erhältlich sein. Der nächste Auftritt ist für den 3. Oktober in Grettstadt geplant, weitere Termine für 2022 sind in Planung, darunter auch der Katholikentag in Stuttgart. Immer in der Hoffnung, dass nicht wieder eine Pandemie dazwischen kommt.