Gleich zweimal beschäftigte sich der Nordheimer Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend im Rathaus mit dem Friedhof. So beschloss das Gremium eine neue Friedhofsatzung. Die letzte Änderung war 2019 vorgenommen worden. In der Neufassung wird jetzt beispielsweise der Friedweinberg aufgeführt und auch der Bestattungsanspruch wurde erweitert. Außerdem wurde die Gebührensatzung nach weiteren Anpassungsvorschlägen durch das Friedhofsamt nochmals angepasst und verabschiedet.
Für rege Diskussion im Gemeinderat sorgte die Festlegung der neuen Grundsteuerhebesätze, die ab dem 1. Januar in Kraft treten. Die bisherigen Grundsteuerbescheide verlieren dann ihre Gültigkeit und alle Steuerpflichtigen erhalten neue Bescheide. Auffallend in Nordheim sei, dass es zu einer deutlichen Verschiebung der Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Betriebe hin zur Grundsteuer B für Grundstücke komme. Dies sei darauf zurückzuführen, dass viele Flächen nicht mehr landwirtschaftlich genutzt würden und vermehrt zu Wohnraum umgebaut worden seien, erläuterte Bürgermeisterin Sibylle Säger. Nachdem die letzte Veränderung der Grundsteuer zwölf Jahre zurückliege, müsse man nun komplett neu starten und sich herantasten. Dass hierbei die Kommune nicht auf Einnahmen verzichten kann und der Bürger andererseits nicht so extrem belastet werden soll, war der Konsens in der Diskussion. Am Ende einigte sich das Gremium darauf, dem Vorschlag der Kämmerei zu folgen und beschloss die neuen Hebesätze mit einer Gegenstimme. Man sei in der Position, die Hebesätze jährlich nachzusteuern, schloss die Bürgermeisterin die Diskussion. Somit werden die Hebesätze bei der Grundsteuer A von bisher 350 auf 700 Prozent angehoben. Die Grundsteuer B wird hingegen von 350 auf 300 Prozent gesenkt.
Für die Nordheimer Kläranlage muss bis 2027 eine neue Fällmittelstation gebaut werden. Dafür fallen nach ersten Schätzungen Kosten zwischen 70.000 bis 80.000 Euro an. Um hier noch Fördermittel zu bekommen, muss die Gemeinde bis Mitte Dezember einen Antrag auf Fördermittel einreichen, für den zunächst Kosten von 15.000 Euro zu entrichten sind.
Abschließend informierte die Bürgermeisterin den Gemeinderat über den aktuellen Stand beim Neubau des Feuerwehrhauses und des Bauhofs. Unlängst wurden hier Planungsbüros angefragt. Die geplante Asphaltierung der Mainstraße wird erst 2025 umgesetzt.