Die 32 Hektar Marshall Heights sind ein Stück Kitzinger Zukunft. Da sind sich im Kitzinger Stadtrat alle einig. Zoff gibt's nur in der Frage, wie die Zukunft der einstigen Wohnsiedlung aussehen soll.
Die einen wollen möglichst viele der 736 Wohnungen erhalten, können aber nicht sagen, wo die vielen Mieter herkommen sollen. Die Gegenseite streicht die Bebauung bis auf sieben Wohnblocks zusammen, reserviert ein Stück für Gewerbe, die Schule (samt Umfeld) für die Stadt und rund die Hälfte der Siedlung für die Natur.
Beide vergessen eines: Marshall Heights gehört nicht der Stadt. Verkäufer ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Die ist äußerst erfolgreich beim Vermarkten der einst gut 400 Hektar US-Immobilien. Bis auf Marshall Heights ist – in nur sieben Jahren – alles weg.
Das funktioniert nur, wenn Investoren ein gutes Angebot kriegen: Gut verwertbare Flächen für einen guten Preis. Da hapert's beim Grobkonzept von CSU, SPD, UsW und ÖDP. Wer kauft denn eine Siedlung, wenn er die Hälfte für teures Geld abreißen soll und im Gegenzug für viel neue Natur bloß die ältesten US-Blocks und Platz für etwas Gewerbe kriegt? Antwort: Keiner.
Wenn das passieren sollte, ist zwar die Erfolgsbilanz der Bima etwas verhagelt, die Stadt Kitzingen aber die wirklich Leidtragende: mit einer Geisterstadt am Ortseingang.