Sie war ein wenig befremdlich, die Ablehnung des Weinhotels durch den Volkacher Stadtrat. Das 20-Millionen-Projekt, ein paar Schritte vom alten Baugelände entfernt, unterscheidet sich von der mehrheitlich abgesegneten Variante vom Vorjahr – neben einer etwas anderen Architektur – eigentlich nur durch die Nähe zu den Weinbergen.
Da könnte es zu Konflikten zwischen Winzern und Hotelgästen kommen. Muss aber nicht. Die Abstände sind vergleichsweise groß, der Investor will – auch im Grundbuch verankert – die weinbaulichen Emissionen ohne Wenn und Aber dulden.
15 000 zusätzliche Touristen pro Jahr
Trotz 60 möglichen Arbeitsplätzen, trotz rund 15 000 zusätzlichen Touristen pro Jahr laut Machbarkeitsstudie und trotz Einnahmen über die Gewerbesteuer hat der Stadtrat mit 10:9 abgelehnt. Ob der Zug damit für das Weinhotel abgefahren ist, wird sich noch zeigen.
Nachdenklich sollten aber die werden, die das Projekt abgelehnt haben. Der Weintourismus ist eines der wenigen Standbeine des finanzschwachen Volkachs. Die können jede Kraftspritze vertragen. Die Chance dafür ist aber vermutlich vertan. Und das ohne einen klar formulierten und guten Grund.