Dass Volkach seit drei Jahrzehnten in vielen Bereichen schöner geworden ist, hat die Weinstadt auch öffentlichen Zuwendungen aus der Städtebauförderung zu verdanken. Zum Tag der Städtebauförderung unternahm Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein am Samstag einen informativen Spaziergang durch die Altstadt zu den bedeutendsten Städtebauprojekten. Seit über 50 Jahren gibt es die bundesweite Städtebauförderung. Der Bund hat seit 1971 etwa 20 Milliarden Euro bereitgestellt.
Die Spaziergänger, unter ihnen Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber, begutachteten bei strahlendem Sonnenschein zehn Beispiele, wie die Städtebauförderung Volkach verschönert hat:
1. Parkplatz an der Volkach: Früher Betonmischwerk, heute Busbahnhof
Bauzeit von 1995 bis 1996. Am damaligen Bahnhof und heutigen Busbahnhof befand sich früher ein Betonmischwerk. Heute findet der Autofahrer einen kostenfreien Parkplatz vor, nahe an der Altstadt und dem Einkaufspark gelegen. Die Gesamtkosten lagen bei 1,25 Millionen Euro, der Förderanteil bei 60 Prozent.
2. Alte BayWa: Vom Lagerhaus zum Jugendzentrum
Bauzeit von 1993 bis 1994. Umbau des alten BayWa Lagerhauses zu einem Kulturspeicher und Jugendzentrum, in dem heute auch die Musikschule ihr Zuhause hat. Die Kosten beliefen sich auf eine Million Euro, wovon ein erheblicher Anteil aus der Städtebauförderung kam.
3. Oberer Markt und Eingangstor zur Altstadt: Gehweg ausgebaut
Bauzeit von 1993 bis 1999. Die öffentlichen Verkehrsflächen wurden saniert, Wasser und Kanal erneuert. Der Gehweg an der Südseite der Bahnhofsstraße vom Oberen Markt bis zum Eingang zum Jugend- und Kulturspeichers wurde ausgebaut, die Fahrbahn einen halben Meter schmäler.
4. Gänseplatz mit Brunnen: Platz umgestaltet und neu gepflastert
Bauzeit von 1994 bis 1996. Der gesamte Platz wurde umgestaltet und neu gepflastert, der Gänsebrunnen neu errichtet. Die Kosten betrugen 600.000 Euro. 60 Prozent kamen von der Städtebauförderung.
5. Museum Barockscheune: Von der Scheune zum Museum
Bauzeit von 1998 bis 2003. Das barocke Gebäude von 1714 wurde einst als Scheune genutzt und zwischen 1998 und 2003 generalsaniert. Beim Umbau blieb die wertvolle historische Bausubstanz erhalten und wurde einer sinnvollen Nutzung (Museum) zugeführt. Kosten: 1,5 Millionen Euro, die zur Hälfte gefördert wurde.
6. Spitalstraße mit Parkanlage: Belebung der Innenstadt
Bauzeit von 2021 bis 2023. Bei der Sanierung der alten Spitalstraße lauten die Stichworte barrierearm, Aufenthaltsqualität und Belebung der Innenstadt. Die Bauarbeiten sollen im nächsten abgeschlossen sein. Kosten: Zwei Millionen Euro, zu 50 Prozent gefördert.
7. Richard-Haupt-Straße 1: Neugestalteter Parkplatz
Bauzeit 2021 bis 2022. Durch die Sanierung und Umgestaltung der Spitalstraße gehen Parkplätze zugunsten der fußläufigen Flächen verloren. Dies soll durch den neugestalteten Parkplatz Richard-Haupt-Straße 1 ausgeglichen werden. An den Kosten von 145.000 Euro beteiligt sich die Städtebauförderung zu 60 Prozent.
8. Marktplatz Volkacher Altstadt: Pflaster und neue Bänke
Bauzeit von 2017 bis 2018. Die Südseite des Marktplatzes wurde neu geordnet und der einbetonierte Kalksteinpoller entfernt. Neue Bänke und Abfallkörbe wurden installiert. Das historische Kalksteinpflaster wurde größtenteils wieder eingebaut, es entstand eine Gehspur aus Muschelkalkpflaster zum Rathaus. Kosten: 172.000 Euro, 60 Prozent Städtebau-Fördermittel.
9. Hauptstraße: Lärmarmes Pflaster
Bauzeit von 2014 bis 2016 in zwei Bauabschnitten. Komplette Sanierung mit Belag, Wasser, Kanal und Energie. Es entstanden eine barrierefreie Verkehrsfläche, Parkplätze, Mehrzweckstreifen und lärmarmes Pflaster in Abstimmung mit Denkmalschutz und Städtebauförderung. Kosten: 2,1 Millionen Euro, bezuschusst zu 60 Prozent von der Städtebauförderung für Oberflächen und Gestaltung.
10. Josef-Wächter Straße: Barrierefreie Verkehrsfläche
Bauzeit von 2019 bis 2020. Komplette Sanierung mit Belag, Wasser, Kanal und Energie. Wie in der Hauptstraße entstand eine barrierefreie Straße mit einer Verkehrsfläche. Die Kosten lagen bei 700.000 Euro. Fördermittel für Oberflächen und Gestaltung 60 Prozent.
Die Städtebauförderung sei ein wichtigstes Instrument, um neben den Städten auch den ländlichen Raum zu unterstützen, betonte MdB Weisgerber. Dadurch werde auch der Wirtschaft vor Ort und den heimischen Handwerksbetrieben geholfen. "Die Städtebauförderung ist eine Investition ins ländliche Zusammenleben."