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Volkach
Stadtrat beschließt besonderen Schutz für den Altmain
Bearbeitet von Guido Chuleck
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:58 Uhr

Er ist auf den Weg gebracht: Einstimmig beschloss der Stadtrat Volkach am Montagabend, für das Gebiet Eichholz und Am Wert im Ortsteil Astheim einen Grünordnungsplan auf die Beine zu stellen. Mit 17:0 votierte der Rat damit für einen gemeinsamen Antrag der Volkacher Ortsgruppe vom Bund Naturschutz und der Ratsfraktion der Freien Wähler. Mit diesem Aufstellungsbeschluss beginnt ein Verfahren, das sich über gut zwei Jahre hinziehen wird. Am Ende soll der Schutz des Altmains hinter der Bördleingrube, von Astheim aus gesehen, im Mittelpunkt stehen.

Das Gebiet beginnt direkt hinter der Bördleingrube, in der das Betonwerk LZR Sand und Kies abbaut, und zieht sich bis in den Ortsteil Escherndorf hinein. Eine weitere Grenze ist die Verbindungsstraße zwischen Astheim und Escherndorf. Das Planungsziel, so Bürgermeister Peter Kornell, stehe im Einklang mit dem Flächennutzungsplan der Stadt und dem Regionalplan. Das Gebiet liegt im Landschaftsschutzgebiet Volkacher Mainschleife, ist als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen und enthält auch Flächen des Naturschutzgebietes Alter Main bei Volkach. Damit nicht genug, es befinden sich dort auch FFH-Gebiete und Biotope. Nicht zuletzt sollen auch die Obstbaumbestände und Sonderkulturen (etwa Spargel) gestärkt werden. Wegen der nördlich angrenzenden Weinhängen kann auch nur dieses Gebiet als Ausgleichsfläche für künftige Baugebiete vorgehalten werden.

Jetzt wird in diesem Gebiet keine "wirklich große" Landwirtschaft betrieben, so Kornell, "das ist eher kleinteilig". Gleichwohl sei auch das schützenswert, befand das Gremium. Denn einige wesentliche Ziele eines Grünordnungsplanes, der für alle verbindlich ist, sind unter anderem die weitgehende Erhaltung von Grünbeständen, der Schutz von Biotopen und weiterer hochwertiger Flächen sowie die Schaffung öffentlicher, naturnaher und gestalteter Grünflächen zur Erholung.

Nicht diekutiert wurde die von der Firma LZR wohl angedachte Vergrößerung ihres Abbaugebietes. Das, so Kornell, ließe sich auch gar nicht verhindern, denn nur die wenigsten Grundstücke des Gebietes Eichholz und Am Wert gehören der Stadt. Wie dieses Gebiet erhalten und weiterhin genutzt werden kann, soll auch in Bürgerworkshops erörtert werden. Ratsmitglied Heiko Bäuerlein brachte eine "gemeinsame Bürgerversammlung Escherndorf/Astheim" ein und stieß im Rat auf Sympathie.

Im nächsten Verfahrensschritt wird die Verwaltung ein Ingenieurbüro mit der Planung beauftragen, dann folgen die normalen Schritte: Auslegung des Beschlusses, Ämter, Behörden und Träger öffentlicher Belange dürfen Einwände und Bedenken anmelden, und auch die Bürger dürfen sich äußern. Kornell rechnet damit, dass die Firma LZR ebenfalls Bedenken anmelden wird, "was ja auch verständlich ist, immerhin suchen die ja weitere Abbaugebiete, und keiner von uns weiß, mit wem sie sich dort schon einig geworden sind".

Vor 21 Jahren hatte die Stadt schon mal einen Grünordnungsplan für Astheim aufgestellt, für das 45 Hektar große Gebiet Dürringswasen. Das beginnt an der südwestlichen Grenze von Astheim und reicht bis zur Bördleingrube und von der Escherndorfer Straße bis an den Main. Sinn und Zweck war eine Schutzzone für die Trinkwasserversorgung.

 
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