
Die Stadt Kitzingen hat am Sonntag zum Neujahrsempfang geladen. "Eine Stadt befindet sich stets im Wandel, und man muss sich immer wieder auf etwas Neues einstellen", sagte Kitzingens Oberbürgermeister Stefan Güntner zu den Gästen. "Egal, wie man dazu steht, aber der Klimawandel betrifft uns alle, deswegen gehört das Thema bei allen Fragen mitgedacht", sagte der OB. Als zweites großes Thema nannte er den Einzelhandel, der das Kitzinger Stadtbild auch prägt. Der dritte wichtige Aspekt in Güntners Rede: In Kitzingen leben Menschen aus 63 Nationalitäten und unterschiedliche Kulturen. Das friedliche Zusammenleben sei dabei stets im Auge zu behalten.
Wie sieht die Post-Corona-Stadt aus?
In seinem Impulsvortrag zur Innenstadtentwicklung strich Stefan Güntner heraus, dass die Stadt bestrebt sei, immer rechtzeitig Hände auf gewisse Immobilien zu bekommen und diese dann selbst oder über Investoren zu entwickeln. Daneben gelte es, mit Strategien und planerischem Handeln Weichen zu stellen. Dazu zähle auch das Bemühen, den Charme des Etwashäuser Mainufers auf die andere Mainseite der Altstadt zu transportieren.
In einer Gesprächsrunde auf der Bühne mit Oberbürgermeister Güntner thematisierten Hauptamtsleiter Peter Grieb, Christian Seynstahl von der Industrie- und Handelskammer (IHK) und Landschaftsarchitekt und Stadtplaner Thomas Wirth, ihre Sichtweisen. Seynstahl ließ wissen, dass sich die IHK mit dem Thema Post-Corona-Stadt beschäftige, denn es gelte die Transformation zu bewältigen. "Die Innenstädte sind unsere Visitenkarten, und die wollen wir schön halten", sagte Seynstahl, und er sprach der Attraktivität der Innenstadt eine "kardinale Rolle" zu.
Die Gartenschau hat die Lebensqualität in Kitzingen erhöht

Wirth nahm für Kitzingen einen Wettbewerbscharakter in Anspruch und nannte das ehemalige Gartenschaugelände als markanten Baustein in der Entwicklung einer Stadt. Erst habe sich Kitzingen im Wettbewerb um die Ausrichtung durchgesetzt und später auch noch beim Wettbewerb Entente Florale. Aus dem Französischen übersetzt heißt Entente Florale "blumiges Einvernehmen" und ist ein Grün- und Stadtentwicklungswettbewerb für Städte, Gemeinden und Dörfer in Europa.
Der Wettbewerb fördert eine ökologische und nachhaltige Stadtbegrünung und zielt darauf ab, mehr Natur in die Kommune zu bringen, das Wohn- und Arbeitsumfeld zu verbessern und zugleich die Lebensqualität für Bewohner und die Attraktivität für Besucher zu erhöhen. Dabei hatte Kitzingen die Goldmedaille auf Bundesebene und später auch auf europäischer Ebene gewonnen.
Was ist das Kitzinger Alleinstellungsmerkmal?
Wirth stellte die Kaiserstraße als nächsten Baustein ins Schaufenster der Diskussion. "Es gilt, zum richtigen Zeitpunkt die Leute ins Boot zu holen", gab der Oberbürgermeister zu bedenken. "Die Aufenthaltsqualität ist wichtig", betonte der OB, und die Stadt sollte mehrere Zielgruppen ansprechen, damit sie in der Altstadt präsent sind. Seynstahl machte deutlich, dass es eines Alleinstellungsmerkmals bedürfe, mit dem die Menschen Kitzingen verbinden.
Güntner begrüßte zum Neujahrsempfang als besondere Gäste die evangelische Dekanin Kerstin Baderschneider, den SPD-Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib und viele Vertreterinnen und Vertreter aus der Kommunalpolitik sowie aus der Wirtschaft und von Banken. Er wandte sich an die Gäste mit einem Zitat von Altoberbürgermeister Bernd Moser: "Ohne Gesundheit ist alles nichts, deswegen wünsche ich Ihnen Gesundheit ohne Ende." Den Empfang umrahmte eine Combo von Musiklehrerinnen und -lehrern der Musikschule Kitzingen.