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MARKTBREIT
Stadt ist praktisch schuldenfrei
Regina Sterk
Regina Sterk
 |  aktualisiert: 30.04.2017 03:41 Uhr

Ein „ordentliches Volumen“ habe der Marktbreiter Haushalt für 2017, fasste es Bürgermeister Erich Hegwein in der Stadtratssitzung zusammen. Gute zwei Stunden dauerte es, bis die Räte die einzelnen Posten besprochen und mit Kämmerer Wolfgang Schmer noch kleinere Änderungen vorgenommen hatten. Am Ende stand ein Etat von über 14,2 Millionen Euro, der auch verabschiedet wurde.

Verlässliche Einnahmequelle

Großer Diskussionsbedarf bestand bei den Räten kaum, sie brachten vor allem Nachfragen und Ergänzungen vor. Hegwein betonte zu Anfang, dass die Stadt Marktbreit abgesehen von einem zinslosen Darlehen keine nennenswerten Schulden habe und auch die Rücklagen gut gefüllt seien. „Bei Kleinbeträgen können wir also großzügig sein“, sagte er.

Kleinbeträge sind hier etwa die 85 200 Euro, die das Museum Malerwinkel kostet oder die Kosten für Bücherei und Musikschule mit insgesamt 76 400 Euro. Deutlich höher fallen die Haushaltsstellen aus, die die drei Kindergärten betreffen: Knapp 1,5 Millionen Euro allein an Investitionen, dazu kommt etwa eine halbe Million an laufenden Kosten. Für die verschiedenen Schulen und Schulverbände zahlt die Stadt rund 320 000 Euro.

Für die Zukunft investiert

Geld, das Hegwein gerne in die Hand nimmt, schließlich seien Kinder und Jugendliche die Zukunft – und sollen irgendwann selbst Steuern bezahlen.

Die Familien dieser Kinder sind es auch, die das Stadtsäckel wieder füllen: Die Einnahmen aus Einkommensteuer werden in diesem Jahr wohl wieder steigen, dazu kommt ein leicht höherer Eingang bei der Gewerbesteuer. Die Grundsteuer, die vor allem durch die neuen Baugebiete eine verlässliche Einnahmequelle ist, bleibt konstant. Insgesamt fast 5,6 Millionen Euro kann die Stadt für diese Eingänge verbuchen. Allerdings werden hier 2,8 Millionen an Umlagen gleich weitergeleitet.

Friedhofscheune geht ins Geld

Tief in die Tasche müssen die Marktbreiter auch für die Sanierung der Friedhofscheune greifen, wenn sie denn kommt. Insgesamt 750 000 Euro waren hier für die nächsten beiden Jahre veranschlagt. Dafür, dass es noch keinen eindeutigen Beschluss in dieser Sache gibt, war Christiane Berneth diese Summe zu hoch. „Da bin ich flexibel“, erklärte der Bürgermeister. Er wolle nicht den Eindruck erwecken, dass schon irgendetwas entschieden sei. Und so wurde die Investition auf das Jahr 2020 geschoben. Für die Sanierung der Urnengräber und der Mauer kommen allerdings schon in diesem Jahr 20 000 und im kommenden Jahr noch einmal 50 000 Euro Kosten zusammen.

Bauboom in Marktbreit

Ein wahrer Bauboom findet in Marktbreit statt und so denken die Planer bereits über einen vierten Bauabschnitt im Baugebiet Ohrenberg nach. Und in Gnodstadt sind von 17 Bauplätzen nur noch sieben frei. Die Stadt kann also wohl weiter mit sprudelnden Steuereinnahmen rechnen. Da tut man sich leicht, auch mal 10 000 Euro „als Signal“ im Haushalt einzustellen. Nämlich für den eventuellen Bau eines Kreisverkehrs an der Einfahrt zum Gewerbegebiet Sachsen.

Gemeinde will einen Kreisel keine Ampel

Die viel diskutierte Baumaßnahme zur übersichtlicheren Gestaltung der Kreuzung ist eine Herzensangelegenheit der Stadt. Zuletzt hatte das Staatliche Bauamt die Hoffnung auf einen Kreisel deutlich gedämpft und stattdessen eine Ampellösung bevorzugt. Hegwein machte klar, dass die 10 000 Euro nur für einen Kreisel wären, eine Ampelanlage wolle man nicht bezuschussen. Das letzte Wort ist hier sicher noch nicht gesprochen.

Haushalt soll auf Homepage

Nachdem die Räte am Ende des Abends den Haushalt auch gleich einstimmig verabschiedet hatten, stellte Harald Kopp noch einen Antrag: Es seien ja eigentlich keine Geheimnisse in dem umfangreichen Zahlenwerk, deshalb solle der Haushalt auf der Website der Stadt veröffentlicht werden.

Für eine Kommune, die ihren Haushalt noch vor zwei Jahren komplett hinter verschlossenen Türen verhandelt hat, ein großer Schritt. Bürgermeister Hegwein versprach, die technischen und rechtlichen Möglichkeiten einer Veröffentlichung prüfen zu lassen und in der nächsten Sitzung Bescheid zu geben.

 
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