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MÜNCHEN
Staatsarchiv: Archivare gegen Umzug
Zentral gelegen: Mit den bisherigen Räume des Staatsarchivs in der Würzburger Residenz waren die Nutzer aus Main-Spessart rundum zufrieden. Die Verlegung nach Kitzingen wird dagegen einhellig kritisiert.
Foto: Ivana Biscan | Zentral gelegen: Mit den bisherigen Räume des Staatsarchivs in der Würzburger Residenz waren die Nutzer aus Main-Spessart rundum zufrieden. Die Verlegung nach Kitzingen wird dagegen einhellig kritisiert.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:47 Uhr

Die CSU-Staatsregierung weist Kritik an der geplanten Verlegung des Staatsarchivs von Würzburg nach Kitzingen weiter entschieden zurück: So nehme man die jüngsten Einwände des bundesweiten Verbandes der Archivare zwar durchaus ernst, teilte ein Sprecher des zuständigen Kultusministeriums auf Nachfrage mit. An der Umzugsentscheidung werde aber nicht gerüttelt.

Die Vorsitzende des Archivar-Verbandes, Irmgard Christa Becker, hatte in einem Schreiben an Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) vor einer deutlichen Verschlechterung der Bedingungen für das unterfränkische Staatsarchiv gewarnt, sollte an dem Umzug festgehalten werden. So würde durch die neue räumliche Distanz zur Bezirksregierung „die bestehende enge Zusammenarbeit empfindlich gestört“. Auch sei es „fraglich“, ob qualifizierte Archivare im Wettbewerb gegen Standorte „mit vielfältigerem Angebot“ für eine Arbeit in Kitzingen gewonnen werden könnten. Zudem sei die Nutzung des Staatsarchivs in Gefahr: „Es ist fraglich, ob ein so anspruchsvoller Kundenkreis“ wie die wissenschaftlichen Nutzer „bereit ist, den Weg nach Kitzingen auf sich zu nehmen“, heißt es.

„Kitzingen gehört zu den historisch bedeutenden Orten in Unterfranken“, hält ein Sprecher Spaenles dagegen. Die Stadt sei von Würzburg aus problemlos zu erreichen. Für die Verlagerung spreche der Wunsch der Staatsregierung, „Ballungsräume zu entlasten und ländlich geprägte Raume zu stärken“. Auch sei die derzeitige Unterbringung in der Festung Marienberg und der Residenz in Würzburg unbefriedigend.

Vergangene Woche hatte die CSU-Mehrheit im Landtag eine von mehr als 650 Nutzern des Archivs unterstütze Petition gegen den Umzug abgewiesen. Kultusstaatssekretär Bernd Sibler (CSU) hatte dies unter anderem mit der in Kitzingen möglichen baulichen Verbesserung begründet.

 
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  • al-holler@t-online.de
    Kommen die Nutzer eigentlich nur aus Würzburg? Ich frage das mal auch wegen peterlesbubs "zum Vierten".
    Oder liegt der Widerstand vielleicht nicht doch auch ein wenig an einem gewissen "Dünkel" gegenüber dem "Land"?
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  • peterlesbub
    sollte nun wirklich kein Problem sein, für eine Verlagerung nach Aschaffenburg, Mellrichstadt, Ebern oder Lorh hätte ich auch Bauchschmerzen bei einer Verlagerung .
    Wenn man einen Teich trockenlegen will sollte man nicht die Frösche fragen. Die Behördenverlagerungen von Stoiber haben den Bediensteten noch viel mehr zugemutet.
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  • kej0018@aol.com
    .. denn gerade die Frösche sind ja die Betroffenen. Ich dachte eigentlich, der Obrigkeitsstaat sei überwunden und in einer Demokratie hätten auch die Frösche etwas zu sagen.

    Wenn ich die Vorkommentare lese, fällt mir auf, daß kein einziges Argument für einen Umzug nach Kitzingen gebracht wird. Das Archivmuß in WÜ bleiben, denn ich bin mir sicher, das der Großteil der Nutzer aus dem Umfeld von Uni und Behörden kommen und die sind nunmal in WÜ angesiedelt. Das bedeutet nicht, daß das Archiv in der Residenz bleiben muß, ein Neubau oder Umbau einer geeigneten Immobilie wäre sicherlich eine Alternative und eine Modernisierung absolut angebracht. Aber nicht in 20 km Entfernung.
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  • al-holler@t-online.de
    da s p e k u l i e r ich halt auch mal ein wenig: Vielleicht macht aber auch mancher "Würzburger" Nutzer mal gern einen "Betriebsausflug" nach Kitzingen ode das Archiv liegt an seinem Heimweg oder er will ganz einfach mal "ausbüchsen", oder .........
    peterlesbub hat sicher nicht unrecht!!
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  • Lebenhan1965
    gleichzusetzen, na ja da habe ich schon bessere Argumente gehört.
    Die Verlagerung wichtiger Unterlagen weg von den meisten Nutzern halte ich jedenfalls für Unsinn. Es werden nur ökologisch und wirtschaftlich unnötige Wegekosten erzeugt.
    Aber die Politiker mit ihren "copy and paste"-Doktores wissen vermutlich wirklich nicht mehr, was wissenschaftliche Arbeit ist und dass dazu manchmal das Arbeiten mit Originalquellen nötig ist.
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  • al-holler@t-online.de
    ist wohl das ungeeignetste und ...., was man zu diesem Thema als Gegenargument vorbringen kann.
    Wenn wir dieses Fass aufmachen, MÜSSEN WIR ALLE!!! (zumindest die allerallermeisten Autobesitzer) UNS SELBST ERST MAL AN DIE NASE FASSEN.
    Aber den anderen was vorwerfen ist immer leichter, als selbst was zu tun!
    UND: may be, vielleicht wird manchem auch mancher Weg (z.B. in die eh schon zugefahrene Innststadt!!!) erspart.
    Auch für eine allgemeine "die Politiker"-Schelte gibt es wesentlich bessere Beispiele, wenn man denn schon auch dieses Pferd reiten will.
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  • peterlesbub
    das sage ich als Würzburger, ist Kitzingen nun wirklich nicht aus der Welt. Vom Hubland wahrscheinlich sogar besser und schneller erreichbar als die Würzburger Stadtmitte.
    Zum zweiten gibts dort dann offensichtlich bessere und modernerer Unterbringungsmöglichkeiten
    Zum Dritten: Würzburg profitiert von den freiwerdenden Räumen inResidenz und Festung, die für die Unterbringung der immensen Aktenbestände einfach zu schade sind.
    Zum vierten: Im Staatsarchiv befinden sich nicht nur Akten, die vorwiegend für die Forschung interessant sind sondern zu sicher über 95% Behördenakten aus Nachkriegsbeständen, die wahrscheinlich erst künftig ausgewertet werden.
    Zum fünften: Wie wäre es, diesen geringen Teil der wissenschaftlich interessanten Bestände in Würzburg zu belassen und den ganz Rest sinnvoll in Kitzingen unterzubringen.
    Man könnte ja ggf. wenns nicht anders geht, auch einen Bringservice auf Anforderung einrichten für die Wissenschaftler, die des Autofahrens nicht kundig sind.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Hier tun einige so, als läge Kitzingen in "Hintertupfingen" und ist nur mit einer beschwerlichen Weltreise zu erreichen ...

    Dabei braucht man von Würzburg noch keine 1/2 Stunde bis nach Kitzingen ...
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  • kej0018@aol.com
    ... so stur an allen Argumenten vorbeisteuern! Gerne gönne ich Kitzingen die eine oder andere Einrichtung, aber das Staatsarchiv muß in Uni-Nähe, also in Würzburg bleiben, zumal der Regierungssitz von Unterfranken ebenfalls WÜ ist. Also Akten dahin, wo sie hingehören und wieder aufgegriffen werden. Alles andere ist hirnloser Humbug!
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